Unternehmen

Gesunkene Ölpreise steigern deutsche Exporte

Der Außenhandelsverband rechnet mit einem Exportplus von bis zu sechs Prozent. Das ist deutlich mehr als zunächst angenommen. Ohne den gesunkenen Ölpreis hätte das Ergebnis aber auch anders aussehen können.
27.10.2015 15:20
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Wirtschaft bleibt beim Export auf Rekordkurs. Für 2015 erwartet der Außenhandelsverband BGA einen Anstieg der Ausfuhren um bis zu sechs Prozent auf einen Höchststand von 1091 Milliarden Euro. Im Frühjahr hatten die Exportunternehmen noch mit einem schwächeren Plus von 4,5 Prozent gerechnet. Die Einfuhren dürften um vier Prozent auf dann 947 Milliarden Euro anziehen. Trotz vieler Stolpersteine übertreffe der Außenhandel sämtliche Erwartungen, meinte der Präsident des Branchenverbandes BGA, Anton Börner, am Dienstag in Berlin.

Grund zum Abheben gebe es aber nicht: „Wir dürfen uns von den schönen Zahlen nicht täuschen lassen“, warnte Börner. Billiges Öl und die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) seien die Treiber. Im ersten Halbjahr waren die deutschen Exporte um 6,9 Prozent auf 595 Milliarden Euro gewachsen. Wichtigste Absatzmärkte bleiben die EU und der Rest Europas. Starke Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen gibt es in Spanien, Portugal, Italien oder Frankreich.

Besorgt sind die Exporteure, das Europa politisch auseinanderdriftet. Neben ungelösten Fragen der Staatsschuldenkrise wirke die Flüchtlingskrise „wie ein Brandbeschleuniger“, warnte Börner.

Die Lage in Russland sei wegen der Ukraine-Krise desaströs. „Russland hat viel Porzellan zerschlagen.“ Es werde Jahre bis Jahrzehnte dauern, bis Moskau den Vertrauensbruch werde heilen können.

Im VW-Abgasskandal sieht Börner keinen langfristigen Imageschaden für „Made in Germany“. Die deutsche Wirtschaft bestehe nicht nur aus einem großen Autokonzern, sondern aus vielen erfolgreichen Mittelständlern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...