Technologie

Unternehmen nützen Krise, um Menschen durch Roboter zu ersetzen

In den vergangenen Jahren hat eine Erholung der Wirtschaft in den USA kaum zu einer Abnahme der Arbeitslosigkeit geführt. Der Grund: Die Unternehmen strichen in Krisenzeiten Stellen und besetzten diese im Anschluss mit Maschinen und Computern statt mit neuen Angestellten, so die US-Wissenschaftlern Henry Siu und Nir Jaimovich.
15.11.2012 11:24
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EU gibt Sparkurs auf und erlaubt Spanien höheres Defizit

In den vergangenen drei Phasen der letzten 40 Jahren, in denen sich die US-Wirtschaft erholt hatte, brachten keine neu geschaffenen Stellen mit sich. Vielmehr hinkte der leichte Anstieg der Arbeitsplätze dem BIP-Wachstum in den Vereinigten Staaten von Amerika sogar deutlich hinterher. Viele Arbeitsangebote für einfache Tätigkeiten sind den US-Wissenschaftlern Henry Siu und Nir Jaimovich zufolge sogar vom US-Arbeitsmarkt verschwunden. Dies zeigt sich auch darin, dass das reale BIP pro Kopf beispielsweise seit Juni 2009 um 3,6 Prozent gestiegen ist, während die pro Kopf Beschäftigung um 1,8 Prozent sank, berichtet der Business Insider.

Die herkömmlichen Erklärungen sehen Nachfragemangel und politische Unsicherheiten als Ursache für diese Diskrepanz. Henry Siu und Nir Jaimovich verweisen jedoch darauf, dass in den vergangenen 40 Jahren fast die gesamte Zunahme an Arbeitsplätzen im höher qualifizierten Sektor stattgefunden hat. Gut bezahlte Berufe im Bereich der Softwareentwicklung oder der Wirtschaftswissenschaft nahmen tendenziell zu. Während einfache Jobs mit einem großen Anteil an Routineaufgaben seit 1991 rückläufig sind.

Von Krise zu Krise (1991, 2001 und 2009) ist die pro Kopf Beschäftigung bei einfachen Arbeiten kontinuierlich gesunken und konnte sich in den Erholungsphasen nicht bessern. Die Volkswirte Siu und Jaimovich glauben, dass diese einfache Arbeitsplätze in Zeiten der Krise immer mehr durch Roboter ersetzt wurden und werden. Die „Automatisierung und die Aufnahme von Computing-Technologie führt zu einem Rückgang der Arbeitsplätze im mittleren Lohnsegment“, schreiben die beiden Volkswirte. Vor allem in der Produktion, der Verwaltung und in Büro-Jobs sei dies zu spüren.

 

Weitere Themen

USA steuern auf Defizit-Katastrophe zu

Panik im Markt: Anleger verkaufen im großen Stil Aktien

Bundesbank: Deutsche Banken sind in Italien und Spanien mit 60 Milliarden Euro im Risiko

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...