Die Furcht vor einer schlechteren Bonitätsnote für portugiesische Staatsanleihen hat am Rentenmarkt für Nervosität gesorgt. Die Kurse der zehnjährigen Staatsanleihen des Landes fielen am Freitag, im Gegenzug stiegen die Renditen in der Spitze um mehr als einen Basispunkt auf 2,826 Prozent.
Eine Herunterstufung durch die kanadische Ratingagentur DBRS könnte dafür sorgen, dass Portugal auch seine letzte gute Bonitätsnote (Investment Grade) verliert. Das wiederum hätte womöglich zur Folge, dass die EZB künftig keine portugiesischen Bonds im Rahmen ihres Anleihenkaufprogramms erwerben darf. Denn die Zentralbank verlangt laut Commerzbank, dass das beste von Moody's, S&P, Fitch und DBRS zugeteilte Rating im Investment-Grade-Bereich liegen muss. Bei Moody's, S&P und Fitch liegt die Bonitätsnote bereits darunter.
Hintergrund der möglichen Herabstufung ist die derzeitige Regierungskrise in Portugal. Marktbeobachter fürchten, dass das Land künftig von einem Linksbündnis regiert wird, das die bisherige Austeritätspolitik der EU ablehnt. Die sich zuspitzende Situation hatte die Renditen der portugiesischen Staatsbonds in den vergangenen Tagen bereits deutlich nach oben getrieben.