Österreichs Banken müssen ihre Kapitalpolster nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) weiter aufstocken. Die Eigenkapitalpuffer der großen Institute seien zwar verbessert worden, im Vergleich zu anderen Geldhäusern aber weiterhin dünn, teilte der IWF am Montag mit. Zudem seien die Banken nach wie vor in politisch und wirtschaftlich riskanten Ländern aktiv. Als Beispiel führte der IWF die von den Banken vergebenen Kredite in Schweizer-Franken an. In einigen osteuropäischen Ländern drohen den Instituten Verluste durch eine staatliche angeordnete Zwangskonvertierung von Schweizer Franken in lokale Währungen. Die Geldhäuser sollten daher daran arbeiten, um drohende Risiken zu mildern.
Auch Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny hält höhere Eigenkapitalquoten für die Institute für wünschenswert. Allerdings müsse auch die Art des Geschäftsmodells berücksichtigt werden. „Die österreichischen Banken sind typischerweise Banken, die im traditionellen Bankgeschäft tätig sind, also im Einlagen- und Kreditgeschäft. Das sind keine großen Investmentbanken“, sagte er.
Die drei Großbanken Erste Group, Raiffeisen Bank International (RBI) und die UniCredit -Tochter Bank Austria zählen zu den größten Kreditgebern in Osteuropa. Die Institute wälzen derzeit Sparpläne. Die RBI hat den Rückzug aus einigen Märkten angekündigt, nachdem im vergangenen Jahr erstmals ein Verlust geschrieben wurde. Die Bank Austria prüft den Verkauf ihres rote Zahlen schreibenden Filialgeschäftes. Zudem muss sie den Osteuropa-Sitz an den Mutterkonzern abgeben. „Die organisatorische Seite ist das eine, die Beschäftigung selber, zum Beispiel für die Ostkompetenz wird sicherlich in Österreich bleiben“, sagte Nowotny. Die Diskussion über das Österreich-Geschäft sei noch nicht abgeschlossen. Grundsätzlich sieht er die Beschäftigung im Bankbereich zurückgehen. „Das ist ein Prozess, der schon vor einiger Zeit eingesetzt hat.“