Die USA wollen auf einem aufgelassenen Flughafen in der syrischen Kurden-Region Hasaka einen Luftwaffenstützpunkt errichten. Das Gelände soll zu diesem Zwecke massiv erweitert und modernisiert werden. Bisher wurde eine Startbahn mit einer Länge von 2,5 Kilometer erbaut, berichtet i24 News.
Die USA wollen den neuen Stützpunkt nutzen, um möglichst schnell militärisch eingreifen zu können und ihre Verbündeten mit Nachschub zu beliefern. Russland verfügt hingegen über einen Luftwaffenstützpunkt in der Region Latakia/Kkmeimim. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte in der vergangenen Woche angekündigt, eine Expeditions-Gruppe gründen zu wollen, die Spezialoperationen im Irak und Syrien durchführen soll.
Die Amerikaner wollen mit dem Stützpunkt offenbar selbst bestimmen, wie die Operationen in Syrien und dem Irak militärisch durchgeführt werden. Bisher hat US-Präsident Barack Obama den Einsatz von Bodentruppen ausgeschlossen. Es ist allerdings denkbar, dass das Vorgehen mit den Russen koordiniert ist.
Denn allen Kriegsparteien ist klar, dass ein Waffenstillstand in der Region ohne Bodentruppen kaum durchsetzbar ist. Dennoch wollen die USA Alleingänge aus den Reihen der Nato verhindern - wohl auch, weil die russische Präsenz in der Region seit der Intervention von Russlands Präsident Wladimir Putin zu stark ist, um ohne oder gar gegen die Russen zu agieren.
Daher hat auch US-Vizepräsident Joe Biden in einem ungewöhnlich deutlichen Statement die Türkei aufgefordert, sich aus der Region zurückzuziehen. Biden sagte in einem Gespräch mit dem irakischen Premier Haider Al-Abadi, dass die USA die Souveränität des Irak respektieren würden.
Für Syrien gilt dies offenbar nicht. Es kann nämlich nicht angenommen werden, dass die neue Luftwaffenbasis mit der Zustimmung von Syriens Präsident Baschar al-Assad errichtet wird.
Bemerkenswert: Die erneute Zurechtweisung von Ankara erfolgte einen Tag, nachdem die Türkei gemeldet hatte, dass der IS mehrere türkische Soldaten im Nordirak verletzt habe.