In der Finanzkrise hatten die Immobilienpreise nur einen geringen Rückgang erlebt, aber ab 2009 stiegen die Preise dafür umso deutlicher. Im dritten Quartal 2011 erreichten sie sogar ein neues Allzeithoch. Seit 2000 sind die Immobilienpreise in Frankreich um 121 Prozent gestiegen, am schnellsten in Paris, berichten Analysten in einer Studie der Danske Bank.
Der französische Immobilienmarkt werde die nächste platzende Blase sein, wenn die EZB ihren Leitzins wieder erhöht oder die Märkte registrieren, dass in Frankreich dieselbe fundamentale Schwäche im Immobilienmarkt bestehe, wie derzeit in Spanien, heißt es in dem Bericht der Danske Bank. „Wir sehen Anzeichen für eine Immobilienblase im französischen Markt und wären nicht überrascht, wenn die Hauspreise in den kommenden Jahren zwischen 10 und 20 Prozent sinken würden“, erklärt Frank Hansen Oland von der Danske Bank.
Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stabilisierten sich die Hauspreise in Paris und fielen leicht in französischen Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern. „Die große Frage ist, ob dies der Beginn einer größeren Korrektur am französischen Wohnungsmarkt ist“, so Frank Oland Hansen, „es gibt mehrere Hinweise, dass dies tatsächlich so sein könnte“. So sei etwa in den ersten Monaten die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten stark zurückgegangen, Baubeginne verzögerten sich und die Anforderungen für Hypotheken wurden verschärft. „Es gibt wenig Zweifel, dass der französische Immobilienmarkt zum jetzigen Zeitpunkt sehr anfällig für einen scharfen Anstieg der Zinssätze ist.“
Auch wenn Frank Oland Hansen derzeit nicht von einer Erhöhung der Zinsen durch die EZB ausgeht, ist der Immobilienmarkt anfällig. Bis 2014 würden die Immobilienpreise dann noch stärker steigen, „bevor sie an Dynamik verlieren“, und dann “wäre das Platzen der Blase einfach noch größer“. „Wir sind in einer europäischen Vertrauenskrise. Wenn der Fokus von Spanien nach Frankreich wechselt, könnte die Krise eskalieren“, so Hansen.