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Bei den Regionalwahlen in Katalonien zeichnet sich nach ersten Hochrechnungen ein erneuter Sieg der regierenden Convergència i Unió (CiU) von Präsident Artur Mas ab. Zwar wird die Partei nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen nur 54 bis 57 Sitze der insgesamt 135 Sitze erhalten – deutlich weniger als bei der letzten Wahl, als sie 62 Sitze errangen – aber der Weg für ein Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien wäre frei. Zweitstärkste Partei wird den Hochrechnungen zufolge die nationalistische Partei Linke ERC, die sich ebenfalls für eine Abspaltung Kataloniens von Spanien einsetzt. Ihre Mandate haben sich höchstwahrscheinlich verdoppelt. Sie könnte mit 20 Sitzen ins Parlament einziehen.
Damit wäre zusammen mit der CiU die für ein Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien benötigte absolute Mehrheit erreicht. Die dritte Partei im Bunde der separatistischen Bewegungen, die marxistische Cup, könnte mit fünf bis sechs Abgeordneten das erste Mal ins Parlament einziehen. Die Verlierer der Wahlen in Katalonien sind die Sozialisten. Derzeit zeichnet sich ab, dass die Partei statt der bisherigen 28 Sitze nur mehr 16 bis 18 Sitze erhalten wird.
Mariano Rajoy Volkspartei wird ihre 18 Mandate im katalonischen Parlament voraussichtlich halten können. Dennoch ist der Ausgang der Regionalwahl für den spanischen Premier Rajoy eine herbe Enttäuschung. Das nun erwartete Referendum ist ein großes Risisko für Spanien. Katalonien ist die stärkste Wirtschaftskraft des Landes und die Unabhängigkeitsbestrebungen drohen, die Investoren zu verunsichern und die Zinssätze für Spaniens Staatsanleihen wieder in die Höhe zu treiben (mehr hier). Mehr als 60 Prozent der katalonischen Bevölkerung sind neuesten Umfragen zufolge für eine Abspaltung der Region von Spanien (hier).
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