Politik

Russland: Öl-Förderung steigt auf höchsten Stand seit Sowjet-Ende

Russland ist nicht bereit, dem Druck der Opec nachzugeben. Trotz des niedrigen Öl-Preises fördert das Land auf Rekord-Niveau. Die Russen gehen offenbar davon aus, dass sie einen langen Atem haben.
03.01.2016 01:31
Lesezeit: 1 min

Russland hat 2015 so viel Öl gefördert wie noch nie seit dem Ende der Sowjetunion. Trotz des Ölpreisverfalls sei die Produktion auf mehr als 534 Millionen Tonnen oder im Schnitt 10,73 Millionen Barrel am Tag gestiegen von 10,58 Millionen Fass im Jahr zuvor, teilte das Energieministerium am Samstag mit. Und der Aufwärtstrend hält an: Im Dezember gab es sogar einen Höchstwert von 10,83 Millionen Barrel am Tag nach 10,78 Millionen im November. Experten rechnen für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg. Dies dürfte den Druck auf den Ölpreis erhöhen. Dieser ist wegen eines Überangebots und mauer Aussichten für die Weltwirtschaft kürzlich auf den tiefsten Stand seit elf Jahren gefallen und in den vergangenen anderthalb Jahren um 70 Prozent eingebrochen.

Die Daten signalisieren, dass Russland offenbar nicht gewillt ist, wie von Opec-Ländern gefordert die Produktion zu drosseln, um den Preis zu stützen. Sie fiel sogar größer aus als von der Regierung erwartet. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen der Branche hätten mehr Öl gefördert, erklärte das Energieministerium. Sie hätten gesunkene Kosten im Zuge des schwachen Rubels dazu genutzt. Bei den Branchengiganten Rosneft und Lukoil sei die Produktion dagegen leicht gefallen.

Die kriselnde russische Wirtschaft ist stark vom Öl abhängig, das gemeinsam mit Erdgas das wichtigste Exportgut des Landes ist. Daher setzt der Preisverfall auch den Staatsfinanzen erheblich zu. Seit 1998 ist Russlands Ölproduktion bis auf einen kleinen Rückgang im Jahr 2008 ständig gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...