Unternehmen

Chinas Importe brechen ein

Im vergangenen Jahr haben die Chinesen deutlich weniger Waren importiert als noch im Jahr zuvor. Die Importe fielen um 14 Prozent. Der Rückgang der eingeführten Waren macht sich vor allem in Deutschland bemerkbar. Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in Europa.
13.01.2016 13:00
Lesezeit: 1 min

Chinas Außenhandel ist im vergangenen Jahr drastisch geschrumpft und hat zum vierten Mal in Folge das staatlich vorgegebene Ziel verfehlt. Nach Angaben der chinesischen Zollbehörde vom Mittwoch ging der Außenhandel 2015 um acht Prozent auf 3,9 Billionen Dollar (3,6 Billionen Euro) zurück. Peking hatte hingegen ein Plus von sechs Prozent angepeilt.

Chinas Importe brachen 2015 um 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Die Exporte gingen um 2,8 Prozent zurück. Besser als erwartet waren allerdings die Zahlen für den Monat Dezember, die die Außenhandelsstatistik leicht aufhellten. Die Exporte schrumpften im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent auf 224 Milliarden Dollar. Im November waren die Exporte noch um knapp sieben Prozent zurückgegangen.

In der Landeswährung Yuan legten die Exporte hingegen um 2,3 Prozent zu. Damit übertrafen sie die Erwartungen von Analysten deutlich, die laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg mit einem Rückgang um 4,1 Prozent gerechnet hatten.

Die Importe gingen im Dezember um 7,7 Prozent zurück. Auch hier hatten Experten einen noch stärkeren Rückgang von elf Prozent erwartet. Die Regierung in Peking hatte die Landeswährung Yuan in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach abgewertet, um die Exportbedingungen für die heimische Industrie zu verbessern. „Die Effekte werden aber schwächer und schwächer werden, weil viele Faktoren im Spiel sind“, sagte der Sprecher der Zollbehörde, Huang Songping. Das Umfeld sei weiterhin „ziemlich rau“, der Ausblick auf das Jahr 2016 falle deshalb „nicht optimistisch“ aus.

Die gesunkenen Importe werden auch in Deutschland zu spüren sein. Mit einem Handelsvolumen von 150 Milliarden Euro 2014 ist Deutschland Chinas wichtigster Handelspartner in Europa. 2014 umfassten die Importe Chinas auch Deutschland 74,05 Milliarden Euro. Vor allem Elektrotechnik, Kraftfahrzeugteile und Arzneimittel bestimmen die chinesischen Importe.

In der kommenden Woche wird das Wachstum von Chinas Wirtschaft im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2015 verkündet. Die Staatsführung versucht, ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell zu schaffen - und nimmt dafür auch geringeres Wachstum in Kauf. Ziel ist es, die Binnennachfrage zu stärken. Das Wirtschaftswachstum des Landes war im dritten Quartal erstmals seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 unter die Sieben-Prozent-Marke gefallen. Von Juli bis September legte das BIP nur um 6,9 Prozent zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...