Politik

Wegen Terror und Gewalt: Briten wollen raus aus EU

Lesezeit: 1 min
17.01.2016 10:33
53 Prozent der Briten wollen laut einer aktuellen Umfrage raus aus der EU. Als Grund werden vor allem der Terror in Paris und die Gewalt-Exzesse in Köln genannt. Spätestens 2017 soll über den Brexit abgestimmt werden.
Wegen Terror und Gewalt: Briten wollen raus aus EU

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Anschläge von Paris und die sexuellen Übergriffe und Gewalttaten in der Silvesternacht in Köln haben einer neuen Umfrage zufolge den Befürwortern eines britischen Ausscheidens aus der Europäischen Union Zulauf verschafft. Der am Sonntag in der Mail on Sunday veröffentlichten Umfrage zufolge sprechen sich derzeit 53 Prozent der Briten für einen Ausstieg aus der EU aus. 47 Prozent wollen in der EU bleiben.

Die Umfrage berücksichtigt nicht die noch unentschiedenen Wähler. Werden sie einbezogen, sind 42 Prozent für den EU-Ausstieg, 38 Prozent wollen bleiben, 20 Prozent haben sich noch nicht entschieden.

38 Prozent der Befragten sagten, die Berichte über die Ereignisse in Köln hätten dazu geführt, dass sie jetzt eher für ein Nein zur EU stimmen wollten. 34 Prozent sahen sich durch die Anschläge von Paris in ihrer Entscheidung für ein Ausscheiden aus der Europäischen Union bestätigt.

Die Skepsis der Briten gegenüber Merkels Flüchtlingspolitik erreichte nach den Kölner Ereignissen noch einmal einen Höhepunkt. Vergangenen Sonntag hieß es dazu in der Sunday Times:

„Ist das die Antwort von Flüchtlingen auf die ausgestreckte Hand, die ihnen Deutschland gereicht hat? Die Tatsache, dass die Kölner Polizei ursprünglich die Angriffe (auf Frauen im Hauptbahnhof) aus Sorge vor Einwanderer-feindlichen Gegenreaktionen heruntergespielt hat, hat eine allgemeine Stimmung des Misstrauens verstärkt. Es war immer klar, dass die Willkommenspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel naiv war. (...) Die Politik der offenen Tür wurde geändert, aber nicht aufgegeben. Noch hat niemand eine Lösung für die Flüchtlingskrise gefunden. Aber die begrenzte Aufnahme syrischer Flüchtlinge von Cameron ist grundsätzlich besser als die von Merkel geförderte unbegrenzte Einwanderung, für die Deutschland und das übrige Europa anscheinend den Preis bezahlen müssen.“

Der britische Premierminister David Cameron will seine Landsleute spätestens 2017 über den Verbleib in der EU abstimmen lassen. Davor verlangt er eine Reform der EU in vier Bereichen. Umstrittenste Forderung ist, nach Großbritannien kommenden EU-Ausländern vier Jahre staatliche Unterstützung zu verwehren, um so die Einwanderung zu begrenzen. Cameron erwartet eine Einigung über die von ihm geforderten Reformen im Februar.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...