Finanzen

Italien fordert von Google Steuern in Millionenhöhe zurück

Die italienischen Behörden fordern vom US-Internetkonzern Google Nachzahlungen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro. Dem Konzern werden jahrelanger Steuerbetrug vorgeworfen, so die italienische Justiz.
28.01.2016 14:21
Lesezeit: 1 min

Angaben zufolge muss Google mehr als 200 Millionen Euro an Steuern für Einnahmen nachzahlen, die Google Italia als „Gebühren“ an den Mutterkonzern überwies, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Dazu kommen Steuern auf nicht angegebene Gewinne in Höhe von 100 Millionen Euro. Bei Anwendung der italienischen Körperschaftssteuer von 27,5 Prozent wären das 27,5 Millionen Euro. Die Gesamtsumme der Forderungen dürfte demzufolge in etwa 227,5 Millionen Euro betragen. Ein Sprecher von Google in Mailand sagte auf Anfrage, das Unternehmen respektiere die Steuergesetze in jedem Land, in dem es Geschäfte mache. „Wir arbeiten weiterhin mit den zuständigen Behörden zusammen“, sagte er.

Erst Ende Dezember hatte der US-Technologiekonzern Apple eine Zahlung von 318 Millionen Euro akzeptiert, um einem Verfahren wegen Steuerbetrugs in Italien zu entkommen. Genau wie aktuell Google hatten die Steuerbehörden Apple vorgeworfen, zwischen 2008 und 2013 keine Steuern auf seine Gewinne gezahlt zu haben. Apple und andere große US-Konzerne wie Amazon oder Facebook werden immer wieder beschuldigt, mit legalen „Steueroptimierungen“ große Summen an Steuern zu sparen - nicht nur in Europa, auch in den USA. Beliebt ist beispielsweis, Firmenzentralen in Länder zu verlegen, in denen die Besteuerung sehr niedrig ist.

Apple, Google, Microsoft und Facebook etwa zahlen ihre Steuern in Irland. Dort werden relativ niedrige 12,5 Prozent auf Unternehmensgewinne fällig. Die Vorwürfe aus Italien wurden am gleichen Tag bekannt, als die EU-Kommission in Brüssel konkrete Gesetzespläne vorlegte, um gegen die systematische Steuervermeidung von Konzernen zulasten der Allgemeinheit vorzugehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...