Finanzen

Google-Mutter löst Apple als wertvollstes Unternehmen ab

Lesezeit: 1 min
02.02.2016 14:57
Alphabet löste Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt ab. Die Google-Mutter hatte zuvor seine ersten Quartalszahlen präsentiert. Einnahmen bringen dem Konzern vor allem Werbung bei der mobilen Suche und Anzeigen auf YouTube.
Google-Mutter löst Apple als wertvollstes Unternehmen ab
Die Alphabet-Aktie in der Jahresübersicht. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Gestiegener Gewinn dank hoher Werbeeinnahmen, mehr Umsatz: Mit seinen ersten Quartalszahlen hat das Google-Mutterhaus Alphabet seine Anleger überzeugt und den Technologiekonzern Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt entthront. Alphabet zog am Montagabend im nachbörslichen Handel am bisherigen Börsen-Spitzenreiter Apple vorbei.

Bis zum Handelsschluss lieferten sich die beiden Giganten noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Alphabet kam auf einen Börsenwert von 530,1 Milliarden Dollar (488 Milliarden Euro), Apple auf 534,7 Milliarden Dollar. Im nachbörslichen Handel konnte Alphabet dann den bisherigen Börsengiganten überholen. Die Aktie legte mehr als vier Prozent zu, während das Apple-Papier ein Minus verzeichnete.

Grund für die Euphorie der Anleger waren überraschend gute Quartalszahlen von Alphabet. Der Gewinn des in Kalifornien ansässigen Internetkonzerns stieg in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres 2015 dank hoher Online-Werbeeinnahmen um fünf Prozent auf 4,92 Milliarden Dollar. Der Umsatz erhöhte sich demnach auf mehr als 21,3 Milliarden Dollar.

Die Einnahmen durch Werbung legten weltweit zu, sowohl auf Mobilgeräten als auch für Desktop-Computer, wie Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat erklärte. Vor allem Werbung bei der mobilen Suche und Anzeigen auf YouTube, wo täglich „hunderte Millionen“ Stunden an Videos geschaut würden, hätten die Einnahmen angekurbelt. Das starke Wachstum sei das Ergebnis von jahrelangen Investitionen.

Die Zahlen wurden mit Spannung erwartet, da sie die ersten in einer neuen Konzernstruktur sind. Google hatte im Zuge einer Umstrukturierung im vergangenen Jahr die Holding Alphabet gegründet, unter deren Dach die verschiedenen Dienste des Internetgiganten zusammengefasst sind. Dabei wurde für mehr Transparenz für die Anleger das Kerngeschäft um die Suchmaschine Google, das Videoportal YouTube und das Mobil-Betriebssystem Android als „das neue Google“ von den anderen Geschäftsaktivitäten wie Lieferdrohnen, Gesundheitsprojekten und autonom fahrenden Autos getrennt.

Der Quartalsbericht für die letzten drei Monate des vergangenen Jahres zeigte nun erstmals, wie die Geschäftszweige abseits von Google dastehen. Im gesamten Jahr machten die kostspieligen, futuristischen Aktivitäten von Alphabet 448 Millionen Dollar Umsatz, unterm Strich aber 3,6 Milliarden Dollar Verlust.

Dieses Minus fällt beim Blick auf die Gesamtzahlen der Holding allerdings kaum ins Gewicht. So stiegen 2015 die Einnahmen des Unternehmens von 65,7 Milliarden Dollar im Jahr 2014 auf 74,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte um satte zwölf Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar.

Google ist die dominierende Suchmaschine im Netz, entwickelte das auf vielen Smartphones verwendete Betriebssystem Android und bietet einen E-Mail-Dienst an. Auch die Videoplattform YouTube gehört zu Alphabet. Außerdem startete das Unternehmen einen Online-Bezahldienst und experimentiert mit zukunftsweisenden Produkten wie fahrerlosen Autos und Drohnen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...