Politik

EZB bereitet Abschaffung des 500-Euro-Scheins vor

Die EZB prüft offenbar die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Diese Pläne soll Mario Draghi vor EU-Abgeordneten bekanntgegeben haben. Offen sei nur noch, wie man diesen Schritt kommuniziere.
05.02.2016 00:20
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Europäische Zentralbank prüft die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Zwar sei noch keine Entscheidung gefällt, sagte EZB-Präsident Mario Draghi vor EU-Abgeordneten laut der am Donnerstag von der EZB übermittelten Abschrift der Äußerungen. Das EZB-Direktorium erwäge dies aber schon seit geraumer Zeit, und inzwischen gebe es auch technische Arbeiten dazu. Fraglich sei aber noch, wie man am besten eine Entscheidung umsetze und kommuniziere, meldet Reuters.

Derzeit sind laut EZB-Statistik mehr als 600 Millionen 500-Euro-Scheine im Umlauf. Ein Teil, etwa ein Viertel, liegt Schätzungen zufolge auch im Ausland.

Über die Abschaffung des 500-Euro-Scheins muss letztendlich der EZB-Rat entscheiden, in dem die Notenbank-Chefs aller 19 Länder des Währungsraums sitzen. In Deutschland spielen Barzahlungen nach wie vor eine viel größere Rolle als in vielen anderen Länder Europas. Nach einer Bundesbank-Studie zum Zahlungsverhalten 2014 werden in Deutschland immer noch fast 80 Prozent aller Einkäufe bar bezahlt.

Die Bundesregierung plant offenbar ebenfalls die Abschaffung des 500-Euro-Scheins und die Einführung einer Obergrenze für Barzahlungen in Deutschland. Als Begründung werden die Terror-Anschläge von Paris angeführt. Doch auch das Wiederaufflammen der europäischen Banken-Krise dürft eine Rolle spielen. Auch erste Geldhäuser haben bereits drastische Maßnahmen ergriffen und wollen ihren Kunden den Gebrauch von Bargeld verbieten,. Wie schnell die finanzielle Repression als direkte Folge einer Wirtschaftskrise einsetzt, zeigt das Beispiel der größten norwegischen Bank. Die DNB ASA wird das Bargeld für ihre Kunden komplett abschaffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...