Unternehmen

US-Wirtschaft schwach: Unternehmen rechnen mit weniger Umsatz

Lesezeit: 1 min
11.02.2016 00:02
Die US-Wirtschaft blickt pessimistisch in die kommenden Monate. Der amerikanische Mittelstand rechnet mit einem Abschwung und senkt die Ausgaben. Aber auch der Großhandel setzt auf den Abbau von Lagerbeständen, statt neu einzukaufen. Das wird die US-Wirtschaft in den kommenden Monaten weiter schwächen.
US-Wirtschaft schwach: Unternehmen rechnen mit weniger Umsatz
Die kleinen und mittleren Unternehmen erwarten keine großen Verbesserungen in den kommenden Monaten. (Grafik: NFIB)
Foto: sirius

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Januar ist der Mittelstands-Index, der SFIB Small Business Survey, auf den tiefsten Stand seit Februar 2014 gesunken: von 95,2 auf 93,9 Punkte. Die kleinen und mittleren Unternehmen rechnen in den kommenden Monaten mit einem Rückgang des Umsatzvolumens. Die Zahl der Unternehmen, die in den vergangenen drei Monaten im Vergleich zum Vorquartal gestiegene Verkäufe vorweisen konnten, ist gesunken. Erste Schätzungen zeigten im letzten Quartal 2015 nur mehr ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent. Small Business Optimism Index ist um einen Punkt zurückgegangen.

„Die Fed-Politik bietet Liquidität und drückt die Zinsen“, heißt es im SFIB Small Business Survey, aber sie ermutige nicht, zu konsumieren und zu produzieren. „Tatsächlich vermitteln die politischen Aussagen ein Gefühl der Verzweiflung, was nicht für positive Erwartung hinsichtlich der US-Wirtschaft sorgt.“

Neben den Mittelständlern spüren auch die großen US-Unternehmen den Druck und treffen erste Vorkehrungen. So sanken die Lagerbestände des Großhandels im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und die Absätze im Großhandel gingen um 0,3 Prozent zurück. Die aktuelle Daten zu den Absätzen des Großhandels zeigen, „dass das Niveau der letzten 12 Monate dem des Jahres 2013 entsprach“, sagt Volker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. „Das ist in Verbindung mit der Höhe der Lagerbestände schlicht weg und einfach prekär!“

Da sich die Lagerbestände des US-Großhandels weiter auf historisch hohem Niveau bewegen, ist davon auszugehen, das die Unternehmen in den kommenden Monaten vermehrt ihre Lagerbestände reduzieren werden. Das wird zu einem weiteren Sinken der Industrieaufträge führen, die Produktion wird gedrosselt werden. Bereits im Dezember verbuchte die US-Industrie im Dezember einen Rückgang der Bestellungen um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im November wurden ebenfalls weniger Bestellungen verbucht.

Ähnlich pessimistisch stimmt in diesem Zusammenhang auch der „Total Business: Investories to Sales Ratio“, der Index, der das Verhältnis der Lagerbestände zum Absatz in Monatsumsätzen misst. Im Dezember teilte das US-Statistikamt mit, dass der Index zuletzt im Oktober auf 1,38 gestiegen ist. Im Juni lag er noch bei 1,30. Damit erreichte die „Investories to Sales Ratio“ den höchsten Stand seit der Ende der letzten Rezession im Juni 2009.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende der Rezession „nicht absehbar“: Industrieaufträge fallen erneut
06.06.2023

Die Auftragslage der deutschen Industrie war auch im April enttäuschend. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest – und...

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...