Politik

Russland: Amerikaner bombardieren Zivilisten in Aleppo

Moskau beschuldigt die USA, den Luftangriff in Aleppo geführt zu haben. Zudem warnt Moskau vor US-geführten Bodentruppen in Syrien. Dies könne einen neuen Weltkrieg auslösen. Das Pentagon bestreitet die Vorwürfe.
13.02.2016 01:36
Lesezeit: 1 min
Russland: Amerikaner bombardieren Zivilisten in Aleppo
US-Präsindet Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin mit ihren Außenministern bei der UN-Vollversammlung in New York im September 2015. (Foto: EPA/MIKHAIL KLIMENTIEV/RIA NOVOSTI/KREMLIN POOL)

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Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen am Mittwoch zwei US-Kampfflugzeuge die syrische Stadt Aleppo bombardiert haben. Russische Flugzeuge hätten – entgegen der Meldungen aus den USA - am Donnerstag keine Luftoperationen in Aleppo durchgeführt.

„Um 13.55 Uhr Moskauer Zeit drangen zwei US-Kampfflugzeuge der Klasse A-10 in den syrischen Luftraum über den türkischen Luftraum ein. Sie erreichten Aleppo auf dem direktesten Weg und führten Luftschläge gegen Objekte der Stadt durch“, zitiert Reuters den Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Die russischen Luftschläge hingegen hätten hingegen mindestens 20 Kilometer entfernt von Aleppo stattgefunden.

Das Pentagon bestreitet den russischen Vorwurf. Die Sprecherin des Pentagons, Elissa Smith, sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Am 10. Februar gab es weder in Aleppo noch in der Nähe von Aleppo Luftschläge der Koalition. Jedwede Behauptung, dass die Flugzeuge der Koalition in der Umgebung gewesen sein sollen, ist erfunden“. Stattdessen hatte zuvor hatte ein Sprecher des Pentagons die Bombardierung von zwei Krankenhäusern in Aleppo den Russen vorgeworfen.

In den vergangenen Wochen hatte die syrische Armee (SAA) mit russischer Luftunterstützung Rebellenverbände aus der Stadt Aleppo teilweise vertrieben. Doch die Kämpfe dauern an und die Einwohner haben die Stadt weitgehend verlassen.

Russland hat zudem die US-geführte Koalition vor der Entsendung von Bodentruppen nach Syrien gewarnt. Alle Seiten müssten „gezwungen werden, am Verhandlungstisch Platz zu nehmen anstatt einen neuen Weltkrieg auszulösen“, sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedew dem Handelsblatt vom Freitag. „Die Amerikaner und unsere arabischen Partner müssen es sich gut überlegen: Wollen sie einen permanenten Krieg?“

Ein schneller Sieg sei nicht möglich, „besonders in der arabischen Welt - dort kämpfen alle gegen alle“, zitierte ihn die Zeitung weiter. Stattdessen müssten die USA und Russland Druck auf alle Kriegsparteien ausüben, um eine Verhandlungslösung in Syrien zu erreichen.

Die USA und Russland haben sich inzwischen auf eine Kampfpause für Syrien geeinigt. Ausnahmen gelten für Kämpfer, die vom UN-Sicherheitsrat als Terror-Gruppen eingestuft werden. Diese dürfen weiter bombardiert werden. Die Saudis, die in Syrien mächtig unter Druck geraten sind, könnten die Waffenruhe torpedieren.

 

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