Lesezeit: 1 min
25.02.2016 23:58
Marokko hat wegen eines Streits um das Agrarabkommen mit der Westsahara überraschend alle Kontakte mit der EU ausgesetzt. Die EU-Staaten wollen mit Marokko unbedingt ein Rückführungsabkommen, um Einwanderer wieder zurückschicken zu können.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Streit um den Status der Westsahara hat Marokko am Donnerstag "jeglichen Kontakt" zur Europäischen Union ausgesetzt. In einer Erklärung aus Anlass einer Kabinettssitzung hieß es, die Regierung bekräftige ihre "kategorische Ablehnung einer Entscheidung der europäischen Justiz" zur Annullierung eines Agrarabkommens mit Rabat. Diese verstoße gegen "internationales Recht".

Die EU hatte das Abkommen über Maßnahmen zur gegenseitigen Liberalisierung bei Agrar- und Fischereiprodukten im vergangenen Dezember nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs rückgängig gemacht. Es bezog sich auch auf die Westsahara, eine ehemalige spanische Kolonie, die Marokko nach ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1975 annektiert hatte. Die Bevölkerung der Region protestierte gegen das Abkommen und hält es für illegal, da die EU mit der Anerkennung der West-Sahara als Teil Marokkos gegen den UN-Friedensplan für die Region verstoße (siehe Video am Anfang des Artikels).

Die Entscheidung zur Annullierung des Abkommens hatte auch innerhalb der EU Besorgnis ausgelöst. Marokko gilt vielen nach den Attentaten von Paris als wichtiger Verbündeter im Anti-Terrorkampf.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) war am Donnerstagabend zu einem Besuch nach Marokko gereist. In der Hauptstadt Rabat wollte er am Freitag unter anderem Gespräche mit Ministerpräsident Abdelilah Benkirane und Außenminister Salaheddine Mezouar führen. Themen sind unter anderem die Rücknahme von in Deutschland abgelehnten Asylbewerbern sowie die Entwicklungszusammenarbeit.

Angela Merkel hatte erst vor wenigen Wochen die Partnerschaft mit Marokko als besonders wichtig für die Lösung der EU-Flüchtlingskrise bezeichnet und dazu mit dem marokkanischen König telefoniert.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...