Die US-Ratingagentur Fitch hat dem Euro-Land Finnland die Bestnote entzogen. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit sei von «AAA» um eine Stufe auf «AA+» gesenkt worden, teilte das Institut am Freitagabend mit. Mit weiteren Änderungen ist vorerst nicht zu rechnen, der Ausblick wurde auf «Stabil» gesetzt. Die wirtschaftliche Entwicklung Finnlands bleibe schwach, hieß es zur Begründung. Es gebe keine starken Anzeichen für eine Beschleunigung des Wachstums auf mittelfristige Sicht. Daher werde sich die staatliche Verschuldung weiter ungünstig entwickeln.
Die Herabstufung dürfte Wasser auf die Mühlen der finnischen Euro-Skeptiker sein. Eine Petition mit mehr als 50.000 Unterzeichnern zwingt das finnische Parlament zu einer Debatte über einen Austritt des Landes aus der Eurozone. Die kritische Marke wurde am Donnerstag erreicht, einen Termin für die Parlamentsdebatte gibt es allerdings noch nicht. Konkret soll es in der geforderten Sitzung um ein Referendum über das Ausscheiden aus der Gemeinschaftswährung gehen.
Die Petition wurde von Paavo Väyrynen, einem langjährigen Minister in früheren finnischen Regierungen ins Leben gerufen. Der 69-Jährige und seine Mitstreiter werden allerdings von keiner der im Parlament vertretenen Parteien unterstützt. Dass das finanziell angeschlagene Finnland den von der Presse als «Fixit» bezeichneten Schritt wagen könnte, gilt daher als unwahrscheinlich.
Väyrynen sagte vor Journalisten, es gebe «in der Bevölkerung eine breite Unterstützung für das Ausscheiden Finnlands aus der Eurozone». Einer Umfrage vom Dezember zufolge sind 31 Prozent der Finnen dafür - nach 20 Prozent vier Jahre zuvor. In Finnland erhalten Europaskeptiker vor allem wegen der Wirtschaftskrise Zulauf. Nach drei Rezessionsjahren wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr um nur 0,4 Prozent.