Jeder vierte Deutsche verzichtet aus Sicherheitsgründen bewusst auf Online-Banking. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistischen Bundesamts über die private IT-Nutzung in Deutschland. 28 Prozent aller Internetnutzer gaben dabei an, aus Angst um persönliche Daten vorsichthalber keinerlei Bankgeschäfte im Internet durchzuführen. Insgesamt nutzen rund 54 Prozent der Befragten Online-Banking.
Die Sicherheitsbedenken hängen dabei in vielen Fällen mit schlechten persönlichen Erfahrungen zusammen. So berichtetet fast ein Fünftel der Nutzer von verschiedenen Sicherheitsproblemen wie Viren und anderen Schadprogrammen, die für sie bereits zu Datenverlust führten oder Reparaturarbeiten nötig machten. Bei sechs Prozent der Nutzer wurden auch bereits persönliche Daten missbraucht, sie erlitten finanzielle Verluste durch betrügerische E-Mails oder durch Umleitung auf gefälschte Webseiten sowie durch Kreditkartenmissbrauch.
Doch die Skepsis der Deutschen gegenüber dem Datenschutz im Netz beschränkt sich nicht nur auf das Online-Banking: Aus ähnlichen Gründen verzichtet ein Viertel der Nutzer auch darauf, bestimmte Dateien aus dem Internet herunterzuladen. Wegen der Sicherheitsbedenken stellen vier von zehn Internetnutzern zudem möglichst gar keine persönlichen Daten in Online-Netzwerke wie etwa Facebook.
Dabei verfügen die meisten Nutzer laut der Umfrage über recht gute Kenntnisse in Sachen Internetsicherheit: 59 Prozent sagten, sie würden Sicherungskopien vom Computer auf externe Speichermedien oder in der Cloud machen. 80 Prozent wussten über den Zweck von Cookies Bescheid, und fast die Hälfte der Befragten sagte, sie hätte schon einmal die Einstellungen im Internetbrowser verändert, um Cookies zu verhindern oder zu begrenzen.
Je älter ein Nutzer, desto höher die Bedenken. Demnach sagten jeder zweite Nutzer im Alter von 65 Jahren oder älter und 41 Prozent der 25-bis 64-Jährigen, sie gäben ihre Daten online nicht preis. Bei den Zehn- bis 24-Jährigen hatten nur 26 Prozent solche Bedenken.