Politik

Keine Zukunft für ihre Kinder: Chinas Super-Reiche verlassen das Land

Fast ein Drittel der chinesischen Unternehmer haben China bereits den Rücken gekehrt. 70 Prozent der Super-Reichen sind ebenfalls bereits ausgewandet. Sie alle hoffen im Ausland auf bessere Bildung für ihre Kinder, und wollen ihr angehäuftes Vermögen in Sicherheit bringen.
10.12.2012 00:47
Lesezeit: 1 min

Chinas Machthaber haben ein Vertrauensproblem. Ausgerechnet die Menschen, die zumindest hinsichtlich ihres Vermögens und ihres Unternehmergeistes wichtig für das Land sind, verlassen das Land in Scharen. Wie der Private Wealth Report 2011 zeigt, sind bereits 27 Prozent der chinesischen Unternehmer, die ein Vermögen von 15,9 Millionen Euro besitzen, ausgewandert. Und weitere 47 Prozent erwägen, es ihnen gleich zu tun.

So entfielen beispielsweise von den 5.000 Investment Immigration Visas, die die USA im vergangenen Jahr ausgestellt haben, etwa zwei Drittel auf Chinesen. Die Gründe für die Auswanderung sind meistens die gleichen, wie der Economic Observer berichtet. Die Unternehmer hoffen auf eine bessere Ausbildung für ihre Kinder, wollen ihr Vermögen in Sicherheit bringen und/ oder bereiten sich auf den Ruhestand vor.

Doch nicht nur die Unternehmer verlassen das Land. Mehr als 70 Prozent der Wohlhabenden Chinas sind ausgewandert oder bereiten sich gerade darauf vor. Ein Trend der für Chinas Volkswirtschaft große Konsequenzen haben kann. Schließlich gibt es in China nicht einen breiten Reichtum. Etwa 80 Prozent des Reichtums des Landes wird lediglich von ca. 20 Prozent der Chinesen gehalten, so der Economic Observer.

Die Wohlhabenden zeigen mit ihrer Entscheidung, dass sie selbst das Vertrauen in die Zukunft ihres Landes verloren haben. Ein Land, dessen Regierung zunehmend häufiger von massiven Korrputionsvorwürfen erschüttert wird (hier). Die Auswanderung hat nicht nur zur Folge, dass investitionsfreudige, gut gebildete Bürger verschwinden. Vielmehr könnten ausländische Investoren ihre zukünftigen Investitionen zurückhalten, wenn sie bemerken, dass viele Chinesen selbst keine bessere Zukunft für ihr Land sehen und die Bevölkerungsstruktur des Landes ins Wanken gerät. Soziale Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit fehlen und treiben diejenigen, die in der Lage dazu sind, ins Ausland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Reich mit 50? Nur, wenn Sie jetzt aufhören, Fehler zu machen
08.06.2025

Mit 50 ist es Zeit umzudenken: Zwei Finanzveteranen erklären, warum Schuldenabbau, kluge Rücklagen und langfristiges Denken entscheidend...

DWN
Politik
Politik Margrethe Vestager war eine der mächtigsten Personen Europas – jetzt sagt sie das „goldene Zeitalter“ voraus
08.06.2025

Margrethe Vestager gehörte zu den mächtigsten Frauen Europas. Jetzt zeichnet sie ein Bild der EU ohne USA – und sieht darin die große...

DWN
Immobilien
Immobilien Vermieter-Mieter-Verhältnis: Wie Sie Streit vermeiden
08.06.2025

Eine aktuelle Befragung vom Wissens- und Plattformunternehmen AktivBo zur Mieterzufriedenheit in Deutschland zeigt, dass die Mehrheit an...

DWN
Politik
Politik Trumps Politik führt zu 500 Millionen Dollar Investition in das Textilrecycling in Europa
08.06.2025

Während Donald Trump grüne Technologien im eigenen Land abwürgt, fließen halbe Milliardenbeträge nach Europa. Ein Unternehmen macht...

DWN
Politik
Politik Deutschland siedelt sich an: Infrastruktur für Bundeswehr in Litauen wächst rasant
08.06.2025

Die deutsche Militärpräsenz in Litauen ist mehr als ein geopolitisches Signal – sie verändert die lokale Infrastruktur tiefgreifend....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwedischer KI-Aufsteiger: Wie Lovable mit 15 Köpfen Millionen generiert
08.06.2025

Ein schwedisches Start-up schreibt Geschichte: Mit nur 15 Mitarbeitern generiert Lovable Millionenumsätze – weil Künstliche Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Absatzkrise in China: VW und Audi verlieren ihr Imperium
08.06.2025

Noch vor wenigen Jahren Marktführer, heute im freien Fall: Deutsche Autobauer geraten in China unter massiven Druck. Chinesische...

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...