Finanzen

Niederlande bringen Haushalts-Defizit nicht unter Kontrolle

Die niederländische Zentralbank hat die Aussichten für das Wirtschaftswachstum des Landes deutlich nach unten korrigiert. Statt einem Wachstum von 0,6 Prozent im kommenden Jahr werde die Wirschaft um 0,6 Prozent schrumpfen. Damit kann frühestens 2015 das Defizitziel erreicht werden.
11.12.2012 14:29
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Alle lachen über Barroso: Die bizarren Fotos vom Friedensnobelpreis

Trotz des im vergangenen Monat durchgesetzten Sparpakets im Umfang von 16 Milliarden Euro schafft es die niederländische Regierung um Mark Rutte in diesem und auch in den kommenden Jahren nicht, die Defizitgrenze von 3 Prozent zu erreichen. Wie die niederländische Zentralbank in ihrem halbjährlichen Bericht mitgeteilt hat, „impliziert der aktuelle Ausblick einen deutlichen Rückgang und eine außerordentlich langsame Erholung“ für die niederländische Wirtschaft.

Statt einem bisher erwarteten Wachstum von 0,6 Prozent im kommenden Jahr, werde die niederländische Wirtschaft 2013 um 0,6 Prozent schrumpfen. Damit werde das Defizit sowohl 2013 als auch 2014 bei 3,5 Prozent und in diesem Jahr sogar bei 4,1 Prozent liegen, so die Zentralbank. Die Rezession in weiten Teilen Europas hat einen erheblichen Einfluss auf die niederländische Konjunktur. 60 Prozent der Exporte gehen üblicher Weise in die Eurozone - Hinzu kommen der Einbruch am Immobillienmarkt, der rückläufige Konsum und die Schwierigkeiten im niederländischen Bankensektor.

Die Europäische Kommission geht indes noch davon aus, dass die niederländische Wirtschaft im kommenden Jahr immerhin noch um 0,3 Prozent wachsen werde. „Wir müssen sehen, welche Prognose richtig ist“, so Ökonomin Benedicta Marzinotto vom Brüsseler Think Tank Bruegel zum WSJ. „Aber im schlimmsten Fall hat die niederlädnische Regierung noch genügend Zeit, um außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen“. Weitere Sparmaßnahmen dürften jedoch angesichts des zunehmenden Widerstands auch in der niederländischen Bevölkerung nur schwerlich durchzusetzen sein. Zumal diese einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Wachstum des Landes haben werden.

Weitere Themen

Van Rompuy kündigt „hundertjährigen Frieden“ an

Francois Hollande drängt Monti zur Rückkehr in die Politik

Tschechien: „ESM-Konstruktion ist monströs und empörend!”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...