Die Gewinne der im S&P 500-Index gelisteten amerikanischen Unternehmen sind im ersten Quartal 2016 Schätzungen zufolge gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr um rund 7,6 Prozent zurückgegangen, wie Financial Times schreibt. Dies wäre das dritte Quartal in Folge, in dem US-Firmen insgesamt einen Rückgang ihrer Gewinne verzeichnen – die längste Periode dieser Art seit der Finanzkrise.
Konterkariert wird das schwache Geschäft von einer deutlichen Erholung des S&P 500. Dieser hatte das Quartal noch im Plus abgeschlossen, nachdem er Mitte Februar eingebrochen war und rund 2 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung vernichtete. Zu Beginn des Jahres waren Analysten noch davon ausgegangen, dass die Gewinne der Firmen im S&P 500 im ersten Quartal leicht zulegen werden, wie Financial Times schreibt.
Der Aluminiumproduzent Alcoa wird die Berichtsaison für das erste Quartal zu Beginn der kommenden Woche einläuten, gefolgt von Finanzinstituten und anderen Branchenvertretern. Beobachtern zufolge dürften die Ergebnisse den weiteren Weg des S&P 500-Index maßgeblich beeinflussen. Unternehmen aus dem Rohstoffbereich könnten aufgrund anhaltend tiefer Preise für Erdöl und andere Rohstoffe zu den größten Verlierern gehören. Nachdem der Sektor im ersten Quartal 2015 noch einen Durchschnittsgewinn von über 5 Dollar pro Aktie erwirtschaften konnte, dürfte es nun zum ersten Gesamtverlust seit über einem Jahrzehnt kommen, so die Analysten von S&P Global Market Intelligence.
Rechnet man Rohstofffirmen heraus, dürfte immer noch ein durchschnittlicher Rückgang der Gewinne von über 3 Prozent anfallen. S&P Global Market Intelligence geht außerdem davon aus, dass auch die Profite von Industriefirmen um über 7 Prozent sinken werden. In dieser Zahl schlägt sich die rezessive weltwirtschaftliche Entwicklung nieder. Bei den durchschnittlichen Gewinnen von Banken und Finanzdienstleistern wird ein Minus von etwa 1,2 Prozent prognostiziert. Unternehmen der Konsumgüterindustrie hingegen dürften ihre Gewinne im Durchschnitt um über 10 Prozent gesteigert haben.
Unternehmen beugen allzu schlechten Schlagzeilen bereits vor, indem sie ihre Bilanzen innerhalb des erlaubten Umfanges optimieren. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres war die Differenz zwischen den auf angepasster Basis berechneten Gewinnen und jenen Gewinnen, deren Berechnung sich an den „generally accepted accounting principles (GAAP)“ orientierte, mit rund 30 Prozent so groß wie seit 2009 nicht mehr, wie Financial Times schreibt.
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