Finanzen

Bundesbank mahnt bei Immobilienkrediten zur Vorsicht

Die Bundesbank sorgt sich zunehmend um die Entwicklung am deutschen Immobilienmarkt. Die Preissteigerungen nehmen dem Vorstand Andreas Dombret zufolge langsam bedenkliche Züge an. Die Bundesbank ruft Banken deshalb zu erhöhter Vorsicht bei der Vergabe Immobilienkrediten auf.
08.04.2016 11:35
Lesezeit: 1 min

Bundesbankvorstand Andreas Dombret mahnt die Banken zur Vorsicht bei der Vergabe von Immobilienkrediten, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Das Volumen dieser Kredite sei 2015 so stark gewachsen wie seit 13 Jahren nicht mehr, sagte Dombret dem Magazin Focus. Insofern habe er „als Bankenaufseher heute mehr Bedenken als in den vergangenen Jahren“. Die Institute sollten „sehr vorsichtig sein und ihre Immobilienentscheidungen besonders gut abwägen“. Unterdessen hat die EU das Thema aufgegriffen und eine neue Richtlinie für Immobilienkredite beschlossen.

„Von einer Immobilienblase kann man noch nicht sprechen“, urteilte Dombret. In einigen Städten gebe es aber „durchaus Preisübertreibungen bei Wohnimmobilien“. Der Boom nehme „langsam, aber sicher bedenkliche Züge an“. Zugleich zeigte sich Dombret überzeugt, dass Banken und Sparkassen Immobilienkredite weiterhin „nach konservativen Kriterien“ vergeben.

Unterdessen hält der Aufwärtstrend beim Wohnungsbau an. Im Januar wurden 34,5 Prozent mehr Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. 26.300 Wohnungen wurden demnach genehmigt – das war der höchste Januar-Wert seit 2006.

Im vergangenen Jahr war bei den Baugenehmigungen erstmals seit dem Jahr 2000 die Schwelle von 300.000 Wohnungen überschritten worden. Insgesamt wurden laut Statistischem Bundesamt 309.000 Wohnungen genehmigt, 8,4 Prozent mehr als 2014. Der Großteil entfiel mit gut 268.000 auf Neubauten.

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