Die US-Denkfabrik Brookings Institution hat nach eigenen Angaben Hinweise entdeckt, die auf eine Urheberschaft Russlands bezüglich der Veröffentlichung der Panama Papers hinweisen würden.
Die Panama Papers seien eine direkte Botschaft an alle US-Politiker und Politiker des Westens, die man hätte erwähnen können, aber nicht erwähnt hat. „Wir haben auch Informationen über eure finanziellen Verfehlungen. Sie wissen, dass wir diese Informationen haben. Wir können sie geheim halten, wen sie mit uns arbeiten“, soll die konkrete Botschaft nach Ansicht der Brookings Institution lauten. Nicht die in den Dokumenten benannten Personen, sondern die nicht benannten Personen seien Ziele der Panama Papers. Sie sollen der künftigen Erpressung von westlichen Politikern dienen. In diesem Zusammenhang seien die Namen von US-Politikern bewusst ausgelassen worden, um diese erpressen zu können. Denn sehr viele Amerikaner hätten mit Mossack Fonseca geschäftliche Beziehungen und es sei nicht vorstellbar, dass 11,5 Millionen Dokumente nahezu keine US-Namen enthalten würden.
Die Denkfabrik hält die Erwähnung von angeblichen Freunden des russischen Präsidenten Wladimir Putin für eine Finte, die Putin eher entlaste:
„Trotz der Schlagzeilen, gibt es keine Beweise für Putins direkte Beteiligung an finanziellen Unregelmäßigkeiten. Es gibt keine Beteiligung Putins an den kriminellen Aktivitäten, Diebstählen, Steuerhinterziehungen oder Geldwäscheaktivitäten der Unternehmen, die im Dokument erwähnt werden. Es gibt einige Dokumente, die zeigen, dass seine ,Freunde‘ bis zu zwei Milliarden Dollar nach Panama geschleust haben sollen.“
Die Panama Papers werden eine viel ernstere Rolle im Westen spielen, weil dort Korruption ein schweres Vergehen ist. Am Ende würde Putin derjenige sein, der von der Veröffentlichung profitiere. Eine Destabilisierung der politischen Landschaft des Westens wäre die Folge.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hingegen behauptet, dass die Panama Papers von den USA (genauer von der US-Entwicklungsagentur USAID) finanziert und in Umlauf gebracht wurden, um eine Kampagne gegen Putin zu starten.
USAID arbeitet seit Jahrzehnten eng mit der CIA zusammen und war im Kalten Krieg insbesondere gegen die Sowjetunion tätig. Reinhard Erös berichtet in seinem Buch „Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen“: „Aus den Zeiten des afghanisch-sowjetischen Krieges (1979 bis 1989) erinnern sich nämlich noch viele Paschtunen an die enge Zusammenarbeit von USAID und dem amerikanischen Geheimdienst CIA. Die Hilfsprojekte der USAID in den afghanischen Flüchtlingslagern nutzte die CIA zur Beschaffung militärisch wichtiger Informationen aus Afghanistan und zur Rekrutierung von Mudschaheddin. Während der achtziger Jahre war es unter den Hilfsorganisationen in Peschawar ein offenes Geheimnis, dass USAID und CIA eng zusammenarbeiten. Ich erinnere mich noch gut an ein geflügeltes Wort unter uns ausländischen Helfern: „Jeder zweite Mitarbeiter von USAID ist ein Virginia farm boy.“
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