Politik

Flüchtlinge: Deutschland zahlt halbe Milliarde Euro an Türkei

Lesezeit: 1 min
25.04.2016 15:30
Deutschland wird den Löwenanteil der EU-Gelder an die Türkei zahlen. Bis 2019 wird es insgesamt knapp eine halbe Milliarde Euro sein. Unklar ist, wofür die Türkei das Geld genau verwendet. Auch die Frage der Kontrolle ist ungelöst.
Flüchtlinge: Deutschland zahlt halbe Milliarde Euro an Türkei

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschland wird im Rahmen des Flüchtlingsabkommens der EU mit der Türkei in diesem Jahr 127 Millionen Euro nach Ankara überweisen. Das Geld werde im dritten oder vierten Quartal fließen, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums laut AFP am Montag in Berlin. Insgesamt liegt der deutsche Anteil bis 2019 demnach bei rund 428 Millionen Euro.

In der Türkei leben knapp drei Millionen syrische Flüchtlinge. Die EU hatte in dem im März geschlossenen Abkommen zugesagt, zunächst drei Milliarden Euro für die bessere Versorgung der Bürgerkriegsflüchtlinge in dem Land zur Verfügung zu stellen. Eine Milliarde wird durch Umschichtungen im EU-Haushalt erreicht, zwei Milliarden kommen von den Mitgliedsstaaten und werden auf Grundlage eines Schlüssels errechnet.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums beträgt der deutsche Anteil im kommenden Jahr 188 Millionen Euro. Für 2018 seien 94,5 Millionen Euro und für 2019 18,4 Millionen Euro eingeplant. Erste Projektfinanzierungen in der Türkei seien angelaufen, das Geld dafür komme zunächst aber aus den EU-Mitteln.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte beim Besuch eines Flüchtlingslagers nahe der türkisch-syrischen Grenze am Samstag die Anstrengungen Ankaras gewürdigt. Die Türkei habe „den allergrößten Beitrag“ bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme übernommen, sagte Merkel im türkischen Gaziantep. Gemeinsam mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu weihte die Kanzlerin ein mit EU-Geldern finanziertes Kinderschutzzentrum des UN-Kinderhilfswerks Unicef ein. Nicht zuletzt wegen der Böhmermann-Affäre sorgt Angela Merkels Verhalten gegenüber der Türkei für Kritik.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...