Die Postbank will im Kampf gegen die Kosten stärker automatisieren und in Ballungszentren auch Filialen schließen. Das sagte Postbank-Chef Frank Strauß der Süddeutschen Zeitung. Personalabbau werde aber nur sozialverträglich ablaufen, betonte Strauß. Die Bank mit ihren gut 14 Millionen Kunden beschäftigt rund 15.000 Menschen. Seit 2007 hatte sie etwa 3500 Stellen abgebaut.
Die Bank plane keine reinen Automaten-Filialen, aber es werde Filialen mit nur noch einem Mitarbeiter geben, kündigte Strauß an. Moderne Kassensysteme könnten das Vier-Augen-Prinzip überflüssig machen. Die Bank investiere etwa kräftig in Münz-Einzahlautomaten. „Das negative Erlebnis ist doch zurzeit die Warteschlange“, sagte Strauß. Kunden seien sicher froh, wenn sie auf Standard-Dienstleistungen nicht mehr warten müssten.
Mit mehr als 1000 Filialen sei die Postbank weiter breit in der Fläche vertreten, betonte ein Firmensprecher. Es gebe keinen übergreifenden Plan für Filialschließungen und Personalabbau, sondern nur fortwährende Überprüfungen der Strukturen und eine „evolutionäre Entwicklung“.
Die Bank, die den Börsengang anpeilt, hatte schon vor längerer Zeit damit begonnen, 99 Cent für Überweisungen zu verlangen, die nicht online ausgeführt werden. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen denkt die Bank auch über Einschränkungen bei kostenlosen Girokonten nach, wie Strauß schon Mitte April der Welt am Sonntag gesagt hatte. „Unser Kostenmodell und damit die Preise werden differenzierter werden“, sagte er nun der Süddeutschen Zeitung.
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