Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Quartal einen Netto-Überschuss von 5,7 Milliarden Franken erzielen können. Dieser geht größtenteils auf Wertsteigerungen der SNB-eigenen Goldbestände in Höhe von 4,1 Milliarden Franken zurück. Ende 2015 kostete ein Kilogramm des Edelmetalls demnach rund 34.100 Franken – Ende März wurde es mit rund 38.000 Franken bewertet. Die Goldbestände der SNB sind dabei unverändert geblieben. Mit Wertzuwächsen von etwa 16 Prozent ist Gold in diesem Jahr die rentabelste aller etablierten Anlageklassen.
Anders sah das Bild bei den Devisenreserven aus. Diese verzeichneten durch Aufwertungen des Franken vor allem gegenüber dem Euro im ersten Quartal Wechselkursverluste von fast 7 Milliarden Franken. Die SNB hält über 40 Prozent ihrer Währungsreserven in Euro. Rund ein Drittel ihrer Reserven hält sie zudem in Dollar, der gegenüber dem Franken in der Berichtsperiode um rund 4 Prozent abwertete und ebenfalls zu den Währungsverlusten beitrug.
Dass das Gesamtergebnis dadurch nicht maßgeblich beeinflusst wurde, lag an Zins- und Dividendenerträgen. Das tiefere Zinsniveau führte zu Kursgewinnen auf Zinsinstrumente, sodass letztendlich auch bei den Fremdwährungspositionen ein Gewinn resultierte.
Die SNB führte in den vergangenen drei Monaten ihre Politik der Marktintervention zur Schwächung des Franken fort. Die gesamten Devisenanlagen stiegen im ersten Quartal folgerichtig von etwa 593 Milliarden auf rund 595 Milliarden Franken. Solche Maßnahmen hatten in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich die Bilanz der Zentralbank stark aufgebläht hat. Mittlerweile erreicht sie fast den Umfang des jährlichen Schweizer Bruttoinlandsprodukts. Sie übersteigt damit gemessen an der jeweiligen Wirtschaftsleistung sogar die Bilanz der sehr expansiven japanischen Zentralbank.
Mit zunehmender Größe der Bilanz nehmen jedoch die Währungsrisiken zu. „Zwar hat sich der Franken in letzter Zeit nicht allzu stark aufgewertet. (…) Aber mit Blick auf Europa bleibt der Franken der wichtigste sichere Hafen. Ein allfälliger Austritt Großbritanniens aus der EU, die Flüchtlingskrise, die zähen Verhandlungen mit Griechenland, die hartnäckigen wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der Eurozone und die Präferenz der Wähler für euroskeptische Parteien lassen für den Franken nichts Gutes erahnen. Er bleibt hochgradig aufwertungsverdächtig“, heißt es in einem Kommentar von Finanz und Wirtschaft.
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