Vor dem Gebäude, in dem die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission bis Donnerstag beraten, protestierten am Mittwochmorgen Demonstranten gegen eine mögliche Verlängerung der Zulassung. "Stop Glyphosat" war auf Plakaten zu lesen. Weitere Proteste waren für den frühen Nachmittag im Brüsseler Europaviertel geplant, berichtet die AFP.
Eine Entscheidung zu Glyphosat wird nach Angaben von EU-Diplomaten erst für Donnerstag erwartet. Zunächst würden die einzelnen EU-Mitgliedstaaten ihre Positionen darlegen, hieß es.
Die Haltung der Bundesregierung war auch zu Verhandlungsbeginn weiter unklar. Das Bundeslandwirtschaftsministeri
Deutschland enthalten.
Die Zulassung für Glyphosat in der EU läuft Ende Juni aus. Die EU wollte bereits im März über eine Verlängerung entscheiden, verschob die Abstimmung wegen zu unterschiedlicher Meinungen jedoch.
Die WHO hatte am Wochenende einen spektakulären Rückzieher gemacht: Anders als in einer Studie vor Monaten ermittelt, behauptet die WHO nun plötzlich, dass das Pestizid „vermutlich" nicht krebserregend sei. Wieso die WHO ihre eigenen Forscher plötzlich korrigiert, ist unklar: Die Angaben sind nämlich das glatte Gegenteil dessen, was aus den Ergebnissen einer Untersuchung der Internationalen Behörde für die Krebsforschung (IARC) hervorgeht. Die IARC ist in Lyon ansässig und Teil der WHO. Die IARC hatte Glyphosat im März 2015 als wahrscheinlichen Krebserreger eingestuft.
Glyphosat wird seit den 70er Jahren in der Landwirtschaft eingesetzt. Monsanto vertreibt es unter dem Markennamen Roundup und erzielte damit im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,8 Milliarden Dollar. Auch andere Konzerne produzieren das Mittel – unter anderem aus der EU und aus China. Es ist anzunehmen, dass die Konzerne erheblichen Druck auf die EU ausgeübt haben.