Gemischtes

Roboter: Toyota will Boston Dynamics von Google kaufen

Lesezeit: 2 min
06.06.2016 00:10
Kaum etwas mehr als zwei Jahre hat Google nun den Roboterhersteller Boston Dynamics in seinem Portfolio. Zu Beginn des Jahres gab es bereits erste Gerüchte, dass der Konzern sich von Boston Dynamics trennen will. Toyota soll Berichten zufolge an dem Unternehmen interessiert sein. Die einzigartige Technologie könnte helfen, sich am wandelnden Automarkt zu halten.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die fortschreitende Digitalisierung fordert den klassischen Autoherstellern angesichts der Konkurrenz von IT-Unternehmen und neuen Herstellern wie Tesla aus den USA und LeEco aus China einiges ab. Vermehrt setzen die Autohersteller deshalb auf Kooperationen mit Start-ups und IT-Firmen bzw. kaufen diese ein. Toyota beispielsweise interessiert sich für den Roboter-Entwickler Boston Dynamics.

Seit Ende 2013 befindet sich das Unternehmen in der Hand von Googles Mutterkonzern Alphabet. Bekannt geworden war es zuvor mit spektakulären Robotern, die unter anderem für das US-Militär entwickelt wurden. Im März gab es erste Gerüchte, dass Boston Dynamics abgestoßen werden soll. Wie der Tech Insider von einer mit dem Vorgang vertrauten Person erfahren haben will, befindet sich das Toyota Research Institute bereits in Gesprächen mit Alphabet. Zwar sei der Deal noch nicht fertig, „aber die Tinte sei fast trocken“, wird die Quelle zitiert.

Im November des vergangenen Jahres wurde das Toyota Research Institute ins Leben gerufen. Ziel sei es, Forschungen zur Künstlichen Intelligenz und Robotertechnik durchzuführen. Es gibt bereits erste Verbindungen zwischen Toyota und Boston Dynamics. Gill Pratt vom Toyota Research Institute beispielsweise arbeitete mit einem der Gründer zusammen. Außerdem wechselte James Kuffner (Google) und Joseph Bondarky (Boston Dynamics) im Januar zum Toyota Research Institut. Eine Milliarde Dollar hat Toyota zunächst einmal für die kommenden fünf Jahre für das Institut zur Verfügung gestellt.

Google hatte vor einigen Jahren ein ambitioniertes Roboter-Programm gestartet und dafür eine Reihe von Unternehmen gekauft. Die treibende Kraft war Andy Rubin, federführender Entwickler und langjähriger Chef des Mobil-Betriebssystems Android, der im Roboter-Projekt eine neue große Aufgabe gefunden hatte. Im Herbst 2014 verließ Rubin aber Google und wurde Internet-Investor.

Das Roboter-Programm mit dem internen Namen „Replicant“ – wie die Bioroboter im Film „Blade Runner“ – soll danach laut Medienberichten von Führungswechseln zurückgeworfen worden sein. Im Dezember sei es ins Entwicklungslabor Google X eingefügt worden – bis auf Boston Dynamics, das zum Verkauf gestellt worden sei, berichtete Bloomberg.

Laut Protokollen eines Treffens von November, die bei Google auf einer internen Seite veröffentlicht worden seien, wurde Boston Dynamics eine mangelnde Kooperationsbereitschaft mit anderen Bereichen des Konzerns vorgeworfen. Nach dem jüngsten Video warnte die Sprecherin von Google X demnach auch, im Internet gebe es negative Kommentare, dass die humanoiden Roboter beängstigend seien und die Jobs von Menschen übernehmen könnten. „Wir werden dieses Video nicht kommentieren, weil wir dem nicht viel hinzufügen können und die meisten Fragen, die es aufwirft, nicht beantworten wollen“, schrieb sie Bloomberg zufolge.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Facebook: Meta beendet Zusammenarbeit mit sogenannten „Faktenprüfern"- keine Fake-News mehr? Was ist passiert?
07.01.2025

Faktenchecker adé: Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Außerdem...

DWN
Panorama
Panorama Vogelgrippe: Mensch mit Vorerkrankungen nach Infektion gestorben melden US-Behörden. Warum gerade jetzt?
07.01.2025

Kommt jetzt die Pandemie der Tiere? Der 65-jährige Mann aus Louisana war bereits durch Vorerkrankungen geschwächt, als er in Kontakt mit...

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie stürzt nach Rekordhoch ab: GeForce RTX 5090 und KI-Schreibtischcomputer Project Digits sind Analysten nicht genug
07.01.2025

Die Nvidia-Aktie hat am Dienstag eine Achterbahnfahrt hingelegt. Nach der Vorstellung seiner neuen GeForce-Grafikkarten und einem...

DWN
Politik
Politik Wahlkampfgetöse: Habeck hält CSU „Maulheldentum“ vor
07.01.2025

Nach dem Wahlkampfauftakt in Lübeck legt Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck mit Kritik an Mitbewerbern nach. Im Blick hat er...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis erreicht Rekord: Emissionshandel bringt 18,5 Milliarden Euro
07.01.2025

CO2-Preis sorgt 2024 für Rekordeinnahmen: 18,5 Milliarden Euro fließen in den Klimafonds. Experten fordern Reformen, um Verbraucher und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Verkehrswachstum ausgebremst: Deutsche stehen 43 Stunden im Stau!
07.01.2025

Marode Infrastruktur: Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland hat im vergangenen Jahr 43 Stunden im Stau gestanden. Spitzenreiter ist...

DWN
Politik
Politik Elektroautos Deutschland: Warum die Zulassungszahlen 2024 eingebrochen sind
07.01.2025

Der Boom von Elektroautos Deutschland hat 2024 einen herben Dämpfer erlitten. Mit einem Rückgang der Zulassungen um über 25 Prozent und...

DWN
Politik
Politik Donald Trump und Grönland: Sohn Don Jr. auf politisch brisanter Reise
07.01.2025

Donald Trump erneuert seinen Anspruch auf Grönland und schickt Sohn Don Jr. auf eine politisch aufgeladene Reise. Die Insel bleibt wegen...