Politik

Istanbul: Türkei meldet Anschlag mit elf Toten

Die Türkei meldet einen Anschlag auf einen Polizeibus, bei dem 11 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Unabhängig überprüfbare Erkenntnisse zu dem Ereignis liegen nicht vor. Zu der Tat hat sich bisher niemand bekannt.
07.06.2016 10:44
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Istanbul sind am Dienstag bei einem Bombenanschlag auf ein Polizeifahrzeug laut offiziellen Angaben aus Ankara elf Menschen ums Leben gekommen. 36 weitere seien verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Die Detonation ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr mitten im dicht bewohnten Altstadtbezirk Vezneciler, der auch bei Touristen sehr beliebt ist. In der Nähe des Tatorts befinden sich die Istanbuler Universität wie auch der Große Basar. Unabhängige Bestätigungen der Zahlen liegen nicht vor.

Nach Informationen von CNN Türk wurde die in einem parkenden Auto installierte Bombe per Fernsteuerung gezündet, als ein Polizeibus vorbeifuhr. Der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge waren nach der Detonation Schüsse in der Gegend zu hören. Ein Augenzeuge sprach gegenüber Reuters von zwei Polizeiwagen, die von der Explosion getroffen wurden. Fernsehsender zeigten bewaffnete Polizisten in der Nähe des Anschlagsortes.

Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Bei der PKK-nahen Nachrichtenagentur ANF ist derzeit auch kein Bekennerschreiben der PKK eingegangen. Die ANF veröffentliche lediglich eine Meldung mit den Opferzahlen, wie sie auch in den türkischen Medien vorzufinden sind. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat Premier Binali Yildirim und Innenminister Efkan Ala einbestellt, um Informationen über den Anschlag einzuholen, berichtet die Zeitung Posta.

Erdogan warnt seit langem vor Terror-Anschlägen und fordert die EU auf, ihn in diesem Kampf zu unterstützen. Er sieht die PKK als Hauptfeind der Türkei an. In den vergangenen Tagen hat die Regierung die militärische Offensive gegen die PKK verstärkt.

Im den vergangenen Monaten hatte die Türkei zwei Anschläge gemeldet: Einen mitten im streng bewachten Militär-Distrikt in Ankara, einen anderen gegen deutsche Rentner in Istanbul. Die Täter sind nie ausgeforscht oder gar verurteilt worden. Die türkische Regierung hatte innerhalb weniger Minuten einen IS-Mann als Täter ausgemacht, diese Aussage jedoch nach wenigen Wochen wieder revidiert.

Die Türkei hat ihre Anti-Terror-Gesetze drastisch verschärft und weigert sich, diese auf Drängen der EU hin zu modifizieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...

DWN
Politik
Politik Ungenutztes Potenzial: Biokraftstoffe könnten Europas Verkehr sofort dekarbonisieren – doch die Politik bremst
08.05.2025

Während Elektromobilität noch mit Infrastrukturproblemen kämpft, könnte HVO100 die CO2-Bilanz des Verkehrssektors sofort verbessern –...