Konkret geht es um etwa 625.000 Kleinwagen vier verschiedener Modelle. Nimmt jeder Kunde die Leistung in Anspruch, ergibt sich eine Summe von 533 Millionen Euro, berichtet Reuters. Im April hatte Mitsubishi zugegeben, bei Untersuchungen zum Treibstoffverbrauch viele Jahre lang getrickst zu haben.
Konzernchef Osamu Masuko sagte nun, die Entschädigungen seien kein Hindernis für die Gespräche mit dem Rivalen Nissan. Dieser soll mit umgerechnet rund zwei Milliarden Euro bei Mitsubishi einsteigen und dort die Kontrolle übernehmen. Weitere Schadenersatzzahlungen sind geplant. So sollen die Eigentümer von fünf weiteren Fahrzeugtypen jeweils 256 Euro bekommen. Außerdem sind noch entgangene Steuervergünstigungen zu kompensieren.
Zuletzt weitete sich der Abgas-Skandal nochmals aus. Der japanische Autobauer habe bei weiteren Modellen geschummelt, die allerdings nicht mehr verkauft würden, berichteten lokale Medien am Mittwoch. Mitsubishi wolle das japanische Verkehrsministerium bald darüber informieren. Die Zeitung Asahi schrieb, dass der Pkw-Hersteller die Daten von drei zusätzlichen Modellen gefälscht habe. In der Zeitung „Yomiuri“ ist die Rede von über „theoretischen Kalkulationen“ bei zehn weiteren Modellen. Mitsubishi wollte sich nicht dazu äußern.
Der Skandal um manipulierte Spritverbrauchstests schlug beim japanischen Autohersteller Mitsubishi im abgelaufenen Geschäftsjahr mit umgerechnet 155 Millionen Euro zu Buche. Unter dem Strich sei der Gewinn um 39 Prozent auf umgerechnet 592 Millionen Euro gefallen, hieß es Ende Mai. Japans sechstgrößter Autoproduzent hatte zunächst für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn von 726 Millionen Euro verbucht.