Politik

Merkel versucht vorsichtige Annäherung an Erdogan

Nach Bundesverteidigungsministerin von der Leyen hat auch Angela Merkel versucht, Abgeordneten den Besuch der türkischen Soldaten in der Türkei zu ermöglichen. Angela Merkel traf dafür Erdogan abseits des NATO-Gipfels in Warschau. Erdogan erteilte ihr jedoch eine Abfuhr.
10.07.2016 02:44
Lesezeit: 1 min

Auf dem Nato-Gipfel hat sich Kanzlerin Angela Merkel am Samstag mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan getroffen, berichtet die Hürriyet. Merkel setzte sich bei Erdogan dafür ein, dass auch Bundestagsabgeordnete die 240 Bundeswehrsoldaten auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik besuchen dürfen. Denn dies hatte Ankara aufgrund der Armenier-Resolution des Bundestags verboten.

Doch Erdogan ging auf Merkels Vorschlag nicht ein und zeigte sich insgesamt desinteressiert an dem, was Merkel zu sagen hatte. „Die Meinungsverschiedenheiten sind ja durch so ein Gespräch nicht weg. Aber ich glaube es war wichtig, dass wir gesprochen haben“, zitiert die Deutsche Welle Merkel. Erdogan ließ das Treffen unkommentiert.

Problematisch für Merkel ist vor allem, dass die Nato den Einsatz von deutschen AWACS-Flugzeugen beschlossen hat. Diese müssten aber in der Türkei stationiert werden. Die Kanzlerin ist darauf angewiesen, eine Einigung mit Erdogan zu erzielen und gleichzeitig den Bundestag vom AWACS-Einsatz zu überzeugen. Denn es wird ein Mandat des Bundestags für den AWACS-Einsatz benötigt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...