Politik

USA und Russland besorgt wegen Atomwaffen-Test in Nordkorea

Nachdem Nordkorea behauptet, erneut einen Atomwaffen-Test durchgeführt zu haben, drohen die USA mit neuen Sanktionen. Russland fordert eine Verurteilung der Tests durch den UN-Sicherheitsrat.
09.09.2016 17:19
Lesezeit: 1 min

US-Präsident Barack Obama droht Nordkorea nach dem jüngsten Atomwaffentest mit neuen Sanktionen. In Abstimmung mit den Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und der internationalen Gemeinschaft wolle Washington die bestehenden Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang "energisch umsetzen" und "weitere bedeutende Schritte einleiten, darunter neue Sanktionen", erklärte Obama am Freitag.

Der US-Präsident verurteilte den Atomwaffentest als eine "ernste Bedrohung der regionalen Sicherheit und des internationalen Friedens". Pjöngjang habe damit erneut gegen mehrere UN-Resolutionen verstoßen. Washington werde es niemals akzeptieren, dass Nordkorea eine Atommacht werde, fügte Obama hinzu.

In Moskau sagte Kreml-Sprecher Peskow, Russland sei außerordentlich besorgt über den Test. Er rief Nordkorea auf, zu den internationalen Regeln zurückzukehren und solche Tests zu unterlassen. Allerdings zweifeln russische Ökonomen laut TASS an der Wirksamkeit von Sanktionen. Der russische UN-Botschafter Tschurkin fordert den UN-Sicherheitsrat auf, die Tests zu verurteilen.

Die Sprecherin des russischen Abgeordnetenhauses Valentina Matviyenko sagte der TASS, Russland und China verfolgten dasselbe Ziel - beide Staaten hätten kein Interesse an einer Erweiterung des Kreises der Atommächte.

Die Regierung in Pjöngjang hatte zuvor mitgeteilt, trotz eines internationalen Verbots einen neu entwickelten Atomsprengkopf getestet zu haben. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung handelte es sich um den bislang stärksten Atomwaffentest Nordkoreas. Genaue und unabhängig überprüfbare Details über den Test liegen nicht vor.

Nordkorea hatte am Freitag die Zündung einer Atombombe gemeldet. Es habe sich um einen "erfolgreichen" Atomwaffentest gehandelt, berichtete das staatliche Fernsehen. Bei dem Test sei ein "neu entwickelter Atomsprengkopf" zur Explosion gebracht worden, hieß es in dem Bericht. "Unsere Partei hat den Atomwissenschaftlern ein Glückwunschtelegramm für den erfolgreichen Atomtest übermittelt", hieß es weiter.

Zuvor hatte es aus Südkorea geheißen, der Norden habe "höchstwahrscheinlich" zum fünften Mal eine Atombombe zu Testzwecken gezündet.

Am Freitagmorgen hatten internationale Erdbebenwarten Erdstöße der Stärke 5,3 im Bereich des nordkoreanischen Atomtestgeländes Pyunggye-Ri registriert, die nach Einschätzung südkoreanischer Experten von einer Bombenexplosion herrühren könnten. Ob wirklich ein Zusammenhang besteht, ist nicht belegt.

Auf Antrag der USA und Japans sollte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen noch am Freitag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Er hatte wegen früherer Verstöße bereits harte Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.

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