Politik

Zusätzlich zu ESM: Deutschland zahlt 40 Milliarden Euro in den IWF ein

Lesezeit: 1 min
30.03.2012 23:19
Zusätzlich zum ESM haben sich die Euro-Staaten verpflichtet, 150 Milliarden Euro in den IWF einzuzahlen. Nun hoffen die Euro-Finanzminister, dass auch andere Staaten einzahlen und sich an der Euro-Rettung beteiligen.
Zusätzlich zu ESM: Deutschland zahlt 40 Milliarden Euro in den IWF ein

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Etwas versteckt findet sich im Statement der Euro-Gruppe vom Freitag der nächste Hammer. Nicht nur, dass der ESM, noch bevor er gestartet ist, auf 800 Milliarden Euro aufgestockt wird. Die Euro-Staaten haben auch beschlossen, weitere 150 Milliarden Euro in den IWF einzuzahlen. Auf Deutschland entfallen bei solchen gemeinsamen Aktionen etwa 27% der Gesamtkosten, mithin also 40,5 Milliarden Euro an Christine Lagarde.

Diese Entscheidung zeigt, wie unsicher man sich auf europäischer Ebene ist. Die Krise ist offenkundig mitnichten unter Kontrolle, wie auch ein vertrauliches EU-Papier eingesteht (hier). Christine Lagarde hat die Entscheidungen der Euro-Staaten begrüßt. Damit sei der Weg für sie geebnet, nun auch bei anderen Staaten Geld für die Euro-Rettung einzusammeln. Im Herbst waren mehrere Versuche dieser Art kläglich gescheitert.

Die Euro-Gruppe legte auch einen detaillierten Plan vor, wie möglichst schnell Geld in den ESM eingezahlt werden kann. Weil die EU-Politiker davon ausgehen, dass es in keinem der relevanten Parlament Schwierigkeiten geben werde, soll der ESM ab Juli 2012 einsatzbereit sein. Er werde dann das Hauptinstrument der Euro-Rettung darstellen.

Der IWF soll sich dann aller Voraussicht nach entweder am ESM beteiligen - obwohl der ESM-Vertrag für externe Investoren eher unattraktiv ist -, oder aber am EFSF. Demnach werden also weitere 40,5 Milliarden Euro aus Deutschland in die Euro-Rettung fließen. In diesem Fall handelt es sich allerdings nicht um Garantien, sondern um reale Einzahlungen.

Ob Christine Lagarde am Ende tatsächlich auch China, Russland und Japan dazu bringen wird, mehr Geld in den IWF einzuzahlen, ist eine offene Frage. Die solcher Art zur Zahlung eingeladenen BRICS-Staaten haben auf ihrer Konferenz in dieser Woche jedenfalls schon mal vorsorglich verlauten lassen, dass sie auf erheblich mehr Einfluss im IWF bestehen, wenn sie zahlen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Fed setzt mit US-Zinsentscheid deutliches Zeichen: Aktien-Kurse ziehen an
18.09.2024

Die US-Notenbank hat eine neue Phase in ihrer Geldpolitik eingeläutet. Fed-Chef Jerome Powell senkte den Leitzins um gleich einen halben...

DWN
Immobilien
Immobilien Ist jetzt ein attraktiver Zeitpunkt für den Immobilien-Kauf?
18.09.2024

Nach dem Zinsschock im September 2021 sind die Hypothekenzinsen dieses Jahr gefallen. Wenn man auf den online Immobilienportalen unterwegs...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krankheitsausfälle auf Rekordniveau: Die Kosten explodieren
18.09.2024

Der Krankenstand in Deutschland ist auf Rekordniveau und kostet die Arbeitgeber viele Milliarden Euro. Die Kosten für den Arbeitsausfall...

DWN
Politik
Politik Nicht vom Kreml bekommen: Millionenspender des BSW haben „Geld verdient“
18.09.2024

Ein Ehepaar hat dem Bündnis Sahra Wagenknecht mehr als fünf Millionen Euro gespendet. Nun gibt es Auskunft über die Herkunft des Geldes.

DWN
Politik
Politik Knapp zwei Millionen Menschen in Europa von Unwettern betroffen
18.09.2024

Seit Tagen kämpfen Menschen in Mittel- und Osteuropa mit Extremwetter. Jetzt beschäftigt sich das Europaparlament in Straßburg mit den...

DWN
Politik
Politik Fake News: Ein Bürgerrat erarbeitet Maßnahmen - auch „Correctiv“ spielt eine Rolle
18.09.2024

Ein Bürgerrat hat Maßnahmen gegen Fake News erarbeitet – im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. So solle eine KI entscheiden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sanierung bei der Bahn soll Pünktlichkeit bis zum Jahr 2027 steigern
18.09.2024

An Problemen mangelt es bei der Deutschen Bahn nicht – die Züge fahren nicht pünktlich, die Infrastruktur ist marode und auch die...

DWN
Politik
Politik K wie Kanzlerwahl: Die drei Fragezeichen der Berliner Politik
18.09.2024

Die Union hat sich entschieden, jetzt richtet sich der Blick auf die anderen K-Fragen. Wird aus dem Kanzler auch wieder ein Kandidat? Wann...