Finanzen

EU-Beamter stellt Portugal teilweisen Schuldenschnitt in Aussicht

Die Troika sieht weitere Risiken für Portugal und Währungskommissar Olli Rehn rechnet mit einer weiteren Hilfe für das Land. Nun hat ein EU-Beamter einen teilweisen Schuldenschnitt für Portugal in Aussicht gestellt. Auch der Vizepräsident der EZB hat mittlerweile ein weiteres Rettungspaket in Aussicht gestellt.
05.04.2012 11:14
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Berenberg-Bank: Risiko von „irrationaler Panik“ an den Märkten

Der Troika-Bericht zu Portugal war eindeutig. Das Land mache gute Fortschritte, aber es gebe weiterhin Risiken und Herausforderungen, die es dem Land erschweren könnten, im September nächsten Jahres an den Anleihemarkt zurückzukehren (hier). Nun meldete sich der EU Beamte Peter Weiss zu Wort und bringt einen teilweisen Schuldenschnitt für Portugal ins Spiel.

Wie Irland könnte Portugal den Druck der im nächsten Jahr auslaufenden Anleihen im Wert von 10 Milliarden Euro nach dem Vorbild Irlands reduzieren, in dem es einen begrenzten Anleihetausch durchführe. „In technischer Hinsicht könnte dies in Portugal geschehen, es ist eine Möglichkeit, sagte Peter Weiss, der stellvertretende Leiter der Troika-Mission in Portugal. Das ist das erste Mal, dass die EU-Kommission einen solchen Tausch für Portugal angedeutet hat.

Der EU-Währungskommissar Olli Rehn sieht ebenfalls weitere Gefahren für Portugal: „Für die EU ist es weise, vorbereitet zu sein, dass eine Art Brücke gebaut werden muss, wenn Portugal an die Märkte zurückkommt“, sagte er dem finnischen TV-Sender MTV 3. Details nannte er nicht. Der Portugiese Vitor Constancio, Vizepräsident der EZB , stellte zuvor offen die Notwendigkeit eines zweiten Rettungspaketes in Aussicht.

Im Januar tauschte Irland erfolgreich Anleihen im Wert von 3,53 Milliarden Euro, die 2014 auslaufen sollten, in Bonds die ein Jahr später fällig sein würden. Das Land stimmte einer Zahlung von höheren Zinssätze für diese zu, um sich dadurch Zeit zu kaufen.

Mehr zum Thema

Spanien: Rajoy spricht erstmals von einem Bailout

SNB kann Kurs nicht halten: Schweizer Franken bricht aus

Selbstmord am Syntagma-Platz löst schwere Krawalle in Athen aus

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage für Kinder: Warum P2P-Investments in die Schuldenfalle führen können
25.08.2025

Hohe Renditeversprechen locken, doch verspätete Zahlungen, fragwürdige Kreditvergaben und Plattformrisiken machen P2P-Investments zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturwende in Sicht: KfW rechnet mit Aufschwung
25.08.2025

Die staatliche Förderbank KfW blickt optimistischer auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Bereits zum Jahresende könnte sich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Unicredit baut Anteil aus– Druck auf Bundesregierung wächst
25.08.2025

Die italienische Großbank Unicredit hat ihren Anteil an der Commerzbank-Aktie erneut aufgestockt und rückt damit einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Schwarz-Rot im Herbst der Reformen: Versöhnliche Töne vor großen Entscheidungen
25.08.2025

Vor den anstehenden Auseinandersetzungen um zentrale Reformprojekte zeigen sich führende Vertreter der schwarz-roten Koalition um...

DWN
Politik
Politik „Es geht um Europas Sicherheit“: Klingbeil zu Gesprächen in der Ukraine
25.08.2025

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist zu Gesprächen in die ukrainische Hauptstadt gereist, um über die deutsche...

DWN
Politik
Politik Ukraine bestätigt Angriff auf russischen Hafen und Ölraffinerie
25.08.2025

Die Ukraine verschärft ihre Angriffe auf Russlands Energieinfrastruktur: Mit Drohnenattacken auf den strategisch zentralen Hafen Ust-Luga,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber-Squeeze und Platin-Hype: Warum Anleger Gold neu denken müssen
25.08.2025

Gold steht im Rampenlicht. Doch Silber und Platin werden immer knapper – und gewinnen 2025 massiv an Bedeutung. Jetzt zeigt eine aktuelle...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld statt Anstellung: Lohnt sich Arbeit in Deutschland überhaupt noch?
25.08.2025

Bürgergeld-Bezieher haben laut einer neuen Studie im Schnitt 500 Euro weniger im Geldbeutel als jemand, der in Deutschland Vollzeit...