Finanzen

Griechenland: Anstieg von Betrug durch illegale Goldhändler und Pfandleiher

Der Griechische Finanzminister schlägt Alarm: Pfandleiher und Edelmetallhändler betrügen ihre Kunden und betreiben massive Steuerhinterziehung. Mangelnde Dokumentation in den Geschäften erleichtert kriminelle Praktiken wie Hehlerei und illegale Kapitalflucht.
09.04.2012 22:34
Lesezeit: 1 min

In Griechenland nehmen Verbrechen beim Handel mit Wertgegenständen stark zu. Die Zahl der Pfandleiher und Goldhändler ist rasant gewachsen, weil die wirtschaftlich schwere Situation im Land die Griechen dazu bringt, ihre Wertgegenstände wie Schmuck, Münzen oder Edelmetalle gegen Bargeld einzutauschen. Alleine in der Region Attica, in der die Städte Athen und Piraeus liegen, gibt es aktuell etwa 4.500 solcher Geschäfte. Dabei wächst auch die Zahl illegaler Filialen und krimineller Praktiken.

Der Griechische Finanzminister Filippos Sachinidis präsentierte dem Parlament nun Zahlen seiner Behörde, die zeigt, dass in etwa zwei Drittel der überprüften Pfandleihhäuser gegen das Gesetz verstoßen wird. In einer Stichprobe schafften es 93 Betriebe auf fast 700 Verstöße gegen das Gesetz. Im vergangenen Jahr wurden 1.700 Betriebe kontrolliert, nur 500 davon hatten sich an die Vorschriften gehalten.

Die Geschäfte führen meist keine Listen darüber, welche Gegenstände sie entgegengenommen haben, wie viel sie dafür bezahlt haben oder welcher Zeitraum für die Aufbewahrung vereinbart wurde. So ist es für die Griechen oft unmöglich, ihre zum Pfand gegebenen Gegenstände zurückzubekommen. Auch eine korrekte Versteuerung der Umsätze nicht möglich. In diesen Fällen werden auch keine Personalien von denjenigen festgehalten, die Wertgegenstände beleihen ließen. Dies macht es schwer den legalen Handel von Hehlerei zu unterscheiden. Die Behörden vermuten, dass über den Weg der illegalen Leihhäuser und Edelmetallhändler eine beachtliche Menge an Wertgegenständen illegal aus dem Land geschafft werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fetter Profit in Sicht – oder frisst Trump Novo Nordisk auf?
30.05.2025

Novo Nordisk träumt von einer Gewinnverdopplung mit Abnehmspritzen – doch Billigkopien, Trump-Zölle und eine wacklige Pipeline könnten...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Urlauber auf Platz eins in Griechenland
30.05.2025

Sonne satt, blauer Himmel, Strand und Meer - deutsche Touristen lieben Griechenland. Für Hellas sind sie die größte und wichtigste...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Osttechnik unter Westregie: Wie Multicar im Hako-Verbund zur Hightech-Marke wurde
30.05.2025

Sie fegen, sie wischen, sie räumen: Die orangefarbenen Mini-Lkw von Multicar sind aus deutschen Kommunen kaum wegzudenken. Dass sie heute...

DWN
Politik
Politik Deutschland vor dem Absturz – Kann Merz die Wirtschaft noch retten?
30.05.2025

Die deutsche Wirtschaft taumelt – Investitionen versanden in Bürokratie, Fachkräfte fehlen, die Industrie verliert an Schlagkraft....

DWN
Finanzen
Finanzen 10.000 Euro investieren: Wie man mit Strategie ein stabiles Anlageportfolio aufbaut
30.05.2025

Wie lege ich 10.000 Euro sinnvoll an? Wir haben einige Finanzexperten befragt und diese sagen: Risiken streuen, Liquidität sichern, Trends...

DWN
Politik
Politik Steigende Beiträge und sinkende Nettoeinkommen: Was auf Arbeitnehmer zukommen könnte
30.05.2025

Die Rechnung für den deutschen Sozialstaat wird teurer – viel teurer. Während die neue Regierungskoalition noch ihre Pläne schmiedet,...

DWN
Politik
Politik Geheime Kriegsagenda: EU startet 150-Milliarden-Rüstungsfonds
30.05.2025

Ohne öffentliche Debatte, ohne Mitsprache des EU-Parlaments: Brüssel aktiviert im Eiltempo ein 150-Milliarden-Euro-Programm zur...