In Griechenland nehmen Verbrechen beim Handel mit Wertgegenständen stark zu. Die Zahl der Pfandleiher und Goldhändler ist rasant gewachsen, weil die wirtschaftlich schwere Situation im Land die Griechen dazu bringt, ihre Wertgegenstände wie Schmuck, Münzen oder Edelmetalle gegen Bargeld einzutauschen. Alleine in der Region Attica, in der die Städte Athen und Piraeus liegen, gibt es aktuell etwa 4.500 solcher Geschäfte. Dabei wächst auch die Zahl illegaler Filialen und krimineller Praktiken.
Der Griechische Finanzminister Filippos Sachinidis präsentierte dem Parlament nun Zahlen seiner Behörde, die zeigt, dass in etwa zwei Drittel der überprüften Pfandleihhäuser gegen das Gesetz verstoßen wird. In einer Stichprobe schafften es 93 Betriebe auf fast 700 Verstöße gegen das Gesetz. Im vergangenen Jahr wurden 1.700 Betriebe kontrolliert, nur 500 davon hatten sich an die Vorschriften gehalten.
Die Geschäfte führen meist keine Listen darüber, welche Gegenstände sie entgegengenommen haben, wie viel sie dafür bezahlt haben oder welcher Zeitraum für die Aufbewahrung vereinbart wurde. So ist es für die Griechen oft unmöglich, ihre zum Pfand gegebenen Gegenstände zurückzubekommen. Auch eine korrekte Versteuerung der Umsätze nicht möglich. In diesen Fällen werden auch keine Personalien von denjenigen festgehalten, die Wertgegenstände beleihen ließen. Dies macht es schwer den legalen Handel von Hehlerei zu unterscheiden. Die Behörden vermuten, dass über den Weg der illegalen Leihhäuser und Edelmetallhändler eine beachtliche Menge an Wertgegenständen illegal aus dem Land geschafft werden.