Finanzen

Bundesbank lehnt EZB-Hilfe für Spanien ab

Die deutsche Bundesbank lehnt den Ankauf von spanischen Staatsanleihen durch die EZB ab. Es sei nicht die Aufgabe der EZB Spanien zu helfen, sagte Jens Weidmann. Vielmehr sollte die Regierung in Madrid die Reaktion des Marktes als „Ansporn“ sehen, Reformen umzusetzen.
18.04.2012 14:14
Lesezeit: 1 min

Aktuell

IWF: In Europa droht Kreditklemme für den Mittelstand

„Wir sollen nicht immer den Weltuntergang ausrufen, wenn die langfristigen Zinsen eines Landes zeitweilig über sechs Prozent steigen“, sagte der Bundesbank-Chef Jens Weidmann in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Das ist auch ein Ansporn für die politischen Entscheidungsträger in den betroffenen Ländern, ihre Hausaufgaben zu machen und das Vertrauen durch die Fortsetzung des Reformkurses zurück zu gewinnen.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Spekulationen, ob die EZB wieder beginnen werde, am Sekundärmarkt Staatsanleihen zu kaufen, um so die Zinssätze zu drücken. Neben dem spanischen Vize-Finanzminister Jaime Garcia- Legaz, der dies offen forderte (hier), brachte auch das EZB-Vorstandsmitglied Benoit Coeuré dieses Instrument wieder ins Gespräch (hier). Der Chef der Deutschen Bundesbank lehnt dies jedoch entschieden ab.

Es sei nicht Aufgabe der EZB Spanien mit der Notenpresse zu helfen. Die Grenzen der Ankäufe von Staatsanleihen seien bereits sichtbar geworden. „Ich glaube nicht, dass sie irgendeinen Kollegen (des EZB-Rates, Anm. d. Red.) finden, der der Ansicht ist, dass das Eurosystem ein bestimmtes Zinsniveau für ein bestimmtes Land gewährleisten sollte“, ergänzte Jens Weidmann. Zudem ist es „nicht unsere Aufgabe, finanzielle Mittel bereit zu stellen, um die notwendigen Anpassungen im Laufe der Zeit zu erweitern“, so Jens Weidmann. „Das ist genau das, wofür es den Rettungsschirm gibt.“

Mehr zum Thema

Zinssätze für deutsche Staatsanleihen auf Rekord-Tief

Irland: Abgeordneter klagt gegen ESM und Fiskalpakt

Gauck: Mit dem ESM fällt den Deutschen die Solidarität mit Europa leichter

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Enthüllt? Demokraten zeigen Trumps brisanten Brief an Epstein
09.09.2025

Mitten im politischen Wettkampf der USA sorgt ein altes Schreiben für Aufsehen: Die Demokraten veröffentlichten einen angeblichen...

DWN
Politik
Politik Regierungsbeben in Frankreich: Politische Blockade, soziale Not und Druck aus Europa
09.09.2025

Frankreich steckt nach dem Sturz der Regierung in einer tiefen Krise. In der Nationalversammlung blockieren sich die politischen Lager...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zweitwichtigste Weltwährung: Euro-Kurs trotzt Trump-Chaos und Krypto-Risiken
09.09.2025

Der Euro behauptet seine Rolle als zweitwichtigste Weltwährung. Doch wachsende Risiken, Trumps Dollar-Chaos und die Konkurrenz durch...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagens Namenschaos – Rettung oder letzter Trick im Poker um Elektroautos?
09.09.2025

Volkswagen verabschiedet sich vom bisherigen Namensschema seiner Modellreihen. Künftig sollen neue Elektroautos klassische...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...