Politik

Cameron: Eurozone soll Zentralregierung einführen

Der britische Premierminister David Cameron hat wieder einmal einen guten Vorschlag für Europa: Die Eurozone solle eine gemeinsame Zentralregierung installieren. Großbritannien werde ein solches Unterfangen gerne von der Seitenlinie aus kommentieren.
12.05.2012 00:59
Lesezeit: 1 min

„Es gibt nirgendwo auf der Welt Länder oder Regionen, die eine gemeinsame Währung haben, ohne aber auch gleichzeitig nur eine einzige Regierung zu haben“, sagte der britische Premier David Cameron der britischen Daily Mail. Eine erfolgreiche Eurozone erfordere eine einzige Regierung – also eine Zentralregierung, um tatsächlich richtig arbeiten zu können. „Ich habe immer geglaubt, verschiedene Länder bräuchten zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Wirtschaftsstrategien und Zinssätze, die auf ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sind.“ „Wenn der Euro wirklich Sinn machen sollte, würde das für mich bedeuten, dass die Länder der Eurozone eine viel stärker koordinierte Wirtschaft- und Schuldenpolitik haben müssten“, sagte er.

Letztlich sei der Euro ein Projekt im Wandel, mit einer Reihe von Möglichkeiten, und die Länder müssten ihre eigenen Entscheidungen treffen. Vergangenes Jahr hatte sich David Cameron geweigert, den Fiskalpakt für Großbritannien zu akzeptieren und auch bei der Festlegung der Eigenkapitalquoten für die Banken geht Großbritannien einen eigenen Weg (mehr hier).

Dennoch betont David Cameron, sei eine Rückkehr zum Wachstum in der Eurozone im britischen Interesse sei. Schließlich entfielen 40 Prozent der britischen Exporte auf die Wahrungsunion. "Wir wollen, dass sie die Probleme, die sie haben, lösen. Wir wollen im Binnenmarkt sein, wir wollen eine europäische Zusammenarbeit, aber wir wollen nicht im Euro sein", sagte Cameron. In Großbritannien kümmere man sich schließlich auch selbst um die eigenen Probleme.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...