Finanzen

Fitch: Europas Banken haben keine Sicherheiten mehr für EZB-Kredite

Lesezeit: 1 min
13.06.2012 10:37
Die Brutto-Kredite des Eurosystems stiegen vergangene Woche um 8,5 Milliarden Euro. Doch den ersten Banken gehen langsam die Sicherheiten für Kredite aus, so die Ratingagentur Fitch. Das setzt die Banken weiter unter Druck.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schlechte finanzielle Lage der Banken sorgt bei den Spaniern für große Unsicherheit und auch in der griechischen Bevölkerung nimmt mit dem Näherkommen der Wahlen die Furcht vor einem Euro-Austritt zu. Immer mehr Einlagen werden bei den nationalen Banken abgehoben (mehr hier). Diese Situation spiegelt sich auch in der EZB-Kreditvergabe wieder. Die Brutto-Kredite an Banken des Eurosystems stiegen in der vergangenen Woche um weitere 8,5 Milliarden Euro, da es vermehrt zu Kreditaufnahmen bei der EZB und den nationalen Zentralbanken kam. Innerhalb der letzten fünf Wochen kletterte die Kreditvergabe auf 52,8 Milliarden Euro. Durch das schnelle und umfangreiche Abheben von privaten Geldern verlieren die Banken an Liquidität.

„Griechenland und Spanien sind wahrscheinlich für einen Großteil der Kreditvergabe in Höhe von 52.8 Milliarden Euro in den vergangenen fünf Wochen verantwortlich“, sagt Simon Ward, Chefökonom bei Henderson Global Investors dem Guardian. „Die Zahlen vom Mai zeigen bei der Banco de Espana einen Anstieg der Kredite in Höhe von 26,3 Milliarden Euro“. Allein im April sanken die Einlagen der Griechen um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und sie sinken weiter (hier).

Doch ausgerechnet die südeuropäischen Banken, die von der Kapitalflucht betroffen sind, haben nun ein weiteres Problem. „Einige europäische Banken haben immer weniger Sicherheiten, die sie bei der EZB hinterlegen können“, sagte die Bridget Gandy von der Ratingagentur Fitch, so zerohedge. „Es sei denn, sie können einen Teil ihrer Vermögenswerte abstoßen und verkaufen, was jedoch schwierig ist“. Ohne Sicherheiten wären sie nicht in der Lage, zu günstigen Zinsen Kredite von der EZB bzw. über das Eurosystem zu beziehen.

Nichtsdestotrotz wies Bridget Gandy bei einer Konferenz in Singapur darauf hin, dass die EZB vermutlich einen dritten 3-Jahres-Tender zur Verfügung stellen muss, auch wenn sich die Probleme in der Eurokrise in positiver Weise entwickeln sollten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...