Finanzen

Bankenverband warnt vor größerer Macht der EZB bei Banken-Union

Sowohl der Bundesverband deutscher Banken als auch der Bundesverband Öffentlicher Banken warnen davor, der EZB bei der EU-Bankenaufsicht im Falle einer Banken-Union eine größere Rolle zukommen zu lassen. Dies würde die Kluft zwischen Eurozone und Großbritannien vertiefen.
27.06.2012 23:03
Lesezeit: 1 min

Einen Tag vor den beginnenden EU-Gipfel, bei dem über die geplante Banken-Union und eine größere Rolle der EZB bei der Bankenaufsicht diskutiert und womöglich entschieden werden soll, melden sich die deutschen Bankenverbände zu Wort. Der Bundesverband deutsche Banken (BdB) sagte, dies würde die Kluft zwischen der Euro-Zone und Großbritannien vertiefen, da Großbritannien als Nicht-Euro-Staat seine Banken nicht von der Euro-Notenbank beaufsichtigen lasse. Außerdem würde die EZB in einen Interessenkonflikt zwischen Aufsicht und Staatsfinanzierung geraten, erklärte der BdB- Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer in Brüssel.

Die Bankenverbände befürchten, dass sich die Aufsichtsregeln durch diesen Sonderweg für die Euro-Zone wieder auseinanderentwickeln könnten. Darüber hinaus müssten die Banken der Eurostaaten dann Beiträge in den Sicherungsfonds einzahlen, die britischen Banken aber nicht. „Dies würde unsere bewährten Einlagensicherungssysteme schwächen und ihnen letztlich zulasten unserer Kunden unabsehbare Risiken von Banken in anderen EU-Staaten aufbürden", warnte VÖB-Hauptgeschäftsführer Hans Reckers. Michael Kemmer merkte zudem an, dass die südlichen Euro-Länder es nur darauf abgesehen haben, ihre kurzfristigen Risiken zu vergemeinschaften. „Die Leute, die eine Bankenunion haben wollen, denken vor allem an die Fleischtöpfe", fügt er hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-Inhaber strömen zu ALL4 Mining, um mit dem Bitcoin-Mining zu beginnen und verdienen 9.777 US-Dollar pro Tag

Nach zwei Bärenmärkten und einem langwierigen Kampf mit der US-Börsenaufsicht SEC hat XRP endlich seinen Rekord von 2018...

DWN
Politik
Politik Waren die EU-Zusagen von Ursula von der Leyen an Trump leere Versprechen?
30.07.2025

Die EU hat den USA unter Trump Investitionen und Energieimporte in Billionenhöhe versprochen. Doch in Brüssel wächst der Zweifel: Die...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn, Solarstrom, KI: Was sich im August ändert
30.07.2025

Der August bringt spürbare Veränderungen – auf der Schiene, beim Strompreis, im Umgang mit KI. Für Millionen Menschen heißt das: neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten
30.07.2025

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Adidas-Aktie: Keine Preiserhöhung wegen Zöllen außerhalb der USA
30.07.2025

Trotz wachsender Unsicherheit durch US-Zölle liefert Adidas starke Halbjahreszahlen – und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...

DWN
Technologie
Technologie GenAI: Wie Unternehmen generative KI sicher einführen können
30.07.2025

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) verspricht höhere Effizienz und geringere Kosten – doch eine unbedachte Einführung kann...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitszeitgesetz: Arbeitgeber pochen auf wöchentliche Höchstgrenze
30.07.2025

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger will das Arbeitszeitgesetz reformieren – und stößt auf Widerstand. Während die Regierung eine...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt 2026: Wer profitiert – und wer verzichten muss
30.07.2025

Milliardenausgaben für die Rente, Rekordmittel für die Bundeswehr – und trotzdem fehlen dem Staat absehbar über 170 Milliarden Euro....