Finanzen

EU-Beamter: Spanien erhält Aufschub beim Defizitziel

Bei dem heutigen EU-Finanzminster-Treffen werde Spanien ein Jahr mehr Zeit erhalten, um sein Defizitziel zu erreichen, sagen EU-Beamte. Es sei ein Entgegenkommen für die zusätzlichen Sparmaßnahmen, die das Land auf sich genommen habe. Griechenland und Irland werden dies genau beobachten.
09.07.2012 12:12
Lesezeit: 1 min

Es ist nicht das erste Mal, dass in der EU scheinbar mit zweierlei Maß gemessen wird – und immer profitiert Spanien davon. Während Ungarn Anfang des Jahres mit einem Einfrieren der Zahlungen gedroht wurde, konnte sich die spanische Regierung über einen Aufschub ihres Defizits freuen. Aber auch der spezielle Deal über die Rekapitalisierung der spanischen Banken rief bei einigen Bailout-Kandidaten Kopfschütteln hervor.

Nun kommt die nächste Unterstützung. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werden die Finanzminister der EU beim Eurogruppen-Treffen am Montagnachmittag Spanien einen Aufschub von einem Jahr gewähren, um das Defizitziel von 3 Prozent zu erreichen. Eigentlich sollte dies bis 2013 umgesetzt werden.

„Spaniens Ziele zur Haushaltskonsolidierung werden angepasst, um dem Land ein weiteres Jahr zu gewähren", sagte einer der Diplomaten. „Dies ist kein einseitiger Schritt. Spanien muss die notwendigen Schnitte machen, um dieses Ziel zu erreichen, und dies wird am Dienstag auf der Ecofin diskutiert werden“, bestätigt ein anderer Beamter die Aussage. „Ich erwarte, dass das zusätzliche Jahr gewährt wird." Zwei weitere Diplomaten sagten, dass dieser Aufschub gewährt werden würde, weil Spanien zusätzliche Sparmaßnahmen durchgeführt habe.

Neben Griechenland, das stark mit den Auflagen des Darlehensvertrages zu kämpfen hat (hier), will auch Irland heute eine Anpassung des Sparpaktes erreichen. Angesichts der Aussagen zu Spaniens neuer Lockerung des Defizits dürfte Irland den Druck auf die EU-Finanzminister zu erhöhen suchen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Geopolitik, KI und Regulierung befeuern Europas Sicherheitsausgaben
10.08.2025

Geopolitische Spannungen, strengere Gesetze und KI-getriebene Cyberangriffe zwingen Europas Wirtschaft zu massiven Investitionen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerlast: Wie Deutschland Durchschnittsverdiener abzockt und Spitzenverdiener entlastet
09.08.2025

Deutschland hat die zweithöchste Abgabenlast weltweit – aber nur für Normal- und Geringverdiener. Ein OECD-Vergleich zeigt, dass...

DWN
Technologie
Technologie Zwei Jahre für einen neuen Funkmast: Warum Deutschland beim Netzausbau hinten liegt
09.08.2025

Trotz hoher Netzabdeckung kämpfen Unternehmen hierzulande mit Funklöchern und hohen Kosten. Eine Ericsson-Studie zeigt, wie stark...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....