Politik

Großbritannien will Ekuador-Botschaft stürmen, um Assange zu verhaften

Ekuador will heute darüber entscheiden, ob es Wikileaks-Gründer Julian Assange Asyl gewährt. Großbritannien hat angekündigt, die Botschaft von Ekuador zu erstürmen, sollte sich Assange dort noch länger verstecken.
16.08.2012 09:12
Lesezeit: 1 min

Großbritannien hat nun Ekuador davor gewarnt, Wikileaks-Gründer Julian Assange nicht an die Behörden zu übergeben. Notfalls würde man die Botschaft von Ekuador stürmen, um Assange in Gewahrsam zu nehmen. Der Gründer der Enthüllungsplattform hat seit Mitte Juni in der Botschaft des südamerikanischen Staates Zuflucht gefunden.

Noch heute soll in Ekuador darüber entschieden werden, ob es Assange Asyl gewährt. Assange steht vor der Auslieferung an Schweden. Dort wird wegen sexueller Übergriffe gegen ihn ermittelt. Der Wikilieaks-Gründer befürchtet jedoch, aus politischen Gründen keinen fairen Prozess zu bekommen.

Die Regierung in Quito teilte mit, sie würde eine Erstürmung ihrer Vertretung in London als „feindselige und untragbare Handlung“ werten, welche die Souveränität Ekuadors verletzen würde. „Wir wollen ganz klar sagen, dass wir keine britische Kolonie sind. Die Kolonialzeit ist vorüber“, sagte der Außenminister Ekuadors Ricardo Patino.

„Nach britischem Recht können wir sie eine Woche vor dem Betreten der Räumlichkeiten darüber informieren und die Botschaft würde seinen diplomatischen Schutz verlieren“, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Noch sei der Schritt aber nicht beschlossen. Großbritannien würde sich weiterhin um eine diplomatische Lösung bemühen, hieß es.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...