Politik

Schnelle Lösung: Spanien lagert Schrottpapiere in Bad Bank aus

Das spanische Kabinett wird voraussichtlich am Freitag neue Gesetze zur Bankenrettung verabschieden. Demnach soll eine Bad Bank eingeführt werden, die die schlechten Aktiva der maroden Banken übernimmt. Die EU-Finanzhilfen in Höhe von 100 Milliarden Euro rücken damit in greifbare Nähe.
29.08.2012 23:09
Lesezeit: 1 min

Mit der Einführung der Bad Bank sichert sich Spanien die dringend benötigte Finanzspritze von 100 Milliarden Euro durch die EU. Entsprechende Pläne, mit denen das neue Regierungskonzept verwirklicht werde, sollen bereits am Freitag im spanischen Kabinett verabschiedet werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Wirtschaftsminister Luis de Guindos erklärte, dass es auch in Brüssel „keine Einwände“ gegen die Einführung einer Bad Bank gegeben habe. Diese wird dann eine noch unklare Anzahl an toxischen Papieren der Banken aufnehmen.

Der Aufbau einer solchen Bad Bank war Bedingung für die Auszahlung der EU-Finanzhilfen. Aufgrund der vielen Immobilien, die derzeit durch die Zahlungsausfälle den spanischen Banken gehören, kann man davon ausgehen, dass die Bad Bank schon bald das größte Immobilienunternehmen Spaniens sein wird. Fraglich ist allerdings, wie viel die Bad Bank den maroden Banken für die zum Teil wertlosen Immobilien zahlen wird. Wichtig ist das vor allem für diejenigen, denen Vorzugsaktien dieser Banken angedreht wurden. Zehntausende Betroffene werden demnach am Freitag, wenn das neue Gesetz verabschiedet wird, erfahren, wie hoch ihr Verlust wirklich ist. Allein bei den drei verstaatlichten Banken besitzen 150.000 Personen Aktien dieser Art (mehr hier).

Mehr Themen:

Katalonien braucht fünf Milliarden Euro aus Madrid

Spanien: Investoren kaufen Anleihen wegen EU-Hilfe

Spanien: Wirtschaft wächst langsamer als erwartet

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Lokale Rechenzentren: Auslaufmodell oder Bollwerk digitaler Souveränität?
19.07.2025

Cloud oder eigenes Rechenzentrum? Unternehmen stehen vor einem strategischen Wendepunkt. Lokale Infrastruktur ist teuer – aber oft die...

DWN
Panorama
Panorama Rentenvergleich: So groß ist der Unterschied zwischen Ost und West
19.07.2025

Im Osten der Republik erhalten Frauen im Schnitt deutlich mehr Rente als im Westen. Jahrzehntelange Unterschiede in der Erwerbsbiografie...

DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...