Finanzen

Weltbank: Preisexplosion bei Lebensmitteln bedroht Millionen Menschen

Die Nahrungsmittelpreise sind innerhalb eines Monats durchschnittlich um 10 Prozent gestiegen, warnt der Präsident der Weltbank. Besonders Mais und Soja hätten historische Höchststände erreicht. Das bedrohe die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen Menschen.
31.08.2012 13:59
Lesezeit: 1 min

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Die enorm gestiegenen Preise für Nahrungsmittel haben ein gefährliches Hoch erreicht, warnt der Weltbank-Präsident Jim Ying Kim. „Die Lebensmittelpreise sind wieder stark gestiegen und bedrohen die Gesundheit und das Wohlergehen von Millionen von Menschen“, sagte er in einer Mitteilung der Weltbank. „Afrika und der Nahe Osten sind besonders gefährdet, aber auch Menschen in anderen Ländern, wo die Getreidepreise jäh in die Höhe gegangen sind.“

So seien nach dem jüngsten Nahrungsmittelbericht der Weltbank die Nahrungsmittelpreise allein von Juni auf Juli durchschnittlich um 10 Prozent gestiegen. Mit einem Plus von 25 Prozent und 17 Prozent erreichten Mais und Soja einen historischen Höchststand. Dies seien jedoch nur die durchschnittlichen Werte. Bestimmte Länder seien extrem stark betroffen. In Mosambik beispielsweise ist der Preis für Mai um 113 Prozent gestiegen. In der Sahelzone und in Ostafrika seien die Preise für Hirse rasant angestiegen. „220 Prozent in Südsudan und 180 Prozent im Sudan zum Beispiel“, teilte die Weltbank mit.

Der Preis für Reis sei um 4 Prozent gefallen. Aber die Asiatische Entwicklungsbank warnte erst kürzlich vor einem Preisschock, falls es wieder zur Errichtung von Exportschranken und Panikkäufen käme. Zwar rechnet die Weltbank noch nicht mit solchen Entwicklungen, aber die „Märkte achten sehr sorgfältig, wie sich Ex- und Importeure verhalten“, heißt es in der Mitteilung.

Neben der verheerenden Dürre in den USA, die zu Verlusten bei der Mais- und Sojaernte führte, habe beispielsweise auch die extreme Hitze in Russland, der Ukraine und in Kasachstan die Weizenernte verringert. Doch das letzte Wort sei noch nicht gesprochen, so die Weltbank. So blieben etwa das Ausmaß und die Dauer von El Niño noch ungewiss. Dieser könnte zu Überschwemmungen in Argentinien und weiteren Dürren wie etwa in Australien führen.

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