Die Schuldenkrise im Euroraum schürt die Ängste der Deutschen. Wie die neueste Studie der R+V Versicherung „Die Ängste der Deutschen“ zeigt, fürchten drei Viertel der Deutschen (73%), dass die Kosten der Krise von den Steuerzahlern getragen werden müssen. „Angesichts dieser Bedrohung treten alle anderen Sorgen in den Hintergrund“, so Rita Jakli von der R+V-Versicherung bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Berlin. Die Studie zeigt, dass sich die größten Sorgen der Deutschen 2012 um Wirtschaft, Finanzen und Politik drehen.
Doch nicht nur die auf den Steuerzahler zukommenden Kosten bereiten den Deutschen Angst. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass sie daran zweifeln, dass sie fürchten, die Politiker seien überfordert und somit ihren Aufgaben nicht gewachsen. Die drittgrößte Sorge der Deutschen ist die Befürchtung, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschlechtern wird (52%). „Die Sorgen der Mehrheit der Befragten sind verständlich“, kommentiert Manfred G. Schmidt, Politologe und Berater des R+V Infocenters das Ergebnis. „Viele befürchten, dass Europas Schuldenkrise uns noch lange beschäftigt und Deutschlands Steuerzahler teuer zu stehen kommt.“
Die Sorgen um die Auswirkungen der Krise haben andere Ängste der Deutschen zurückgedrängt, so die Studie. Nur jeder Dritte Deutsche hat Angst, seinen Job zu verlieren – also 32 Prozent und damit 4 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Dies ist der Studie zufolge einerseits auf die doch recht positiven, veröffentlichten Arbeitslosenzahlen zurückzuführen und auf die Annahme, dass sich der Verlust des Arbeitsplatzes in den Augen vieler Deutscher nur auf einen kleinen Teil der Bevölkerung, etwa der der geringer qualifizierten Arbeitsplätze, bezieht. Zusätzlich sind auch die Angst der Befragten vor Terroranschlägen (39) und die Furcht vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung (29%) zurückgegangen.