Deutschland

DIW: Deutsche Arbeitslosigkeit klettert 2013 auf über 3 Millionen

Zwar sei der deutsche Arbeitsmarkt vergleichsweise robust, aber die derzeitige Konjunkturflaute wird in Deutschland zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit auf über drei Millionen. Eine Eskalation mit Blick auf die deutsche Wirtschaft sei keinesfalls gänzlich ausgeschlossen, so das Deutsche Institut für Wirtschaftforschung.
02.10.2012 11:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Absatzkrise: Deutscher Automarkt im September eingebrochen

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im August auf ein neues Rekordniveau gestiegen – auch wenn die Arbeitslosenquote in Deutschland den offiziellen Statistiken zufolge vergleichsweise niedrig ist (mehr hier), rechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftforschung mit einem kräftigen Anstieg für 2013. So dürfte die Zahl der Arbeitslosen in Deutschlands aufgrund der aktuellen Konjunkturflaute im Jahresdurchschnitt 2013 um etwa 140.000 auf 3,045 Millionen ansteigen. Das wäre der erste offizielle Anstieg seit dem Rezessionsjahr 2009.

Grundsätzlich dürfte sich aber der Beschäftigungsabbau „in Grenzen halten“, heißt es in der aktuellen Konjunkturprognose des DIW. Der Anstieg der Arbeitslosen ergebe sich daraus, dass der Arbeitsmarkt der allgemeinen Konjunktur etwa ein halbes Jahr hinterher hinke. Da die deutsche Wirtschaft derzeit angeschlagen ist, werde sich das Anfang kommenden Jahres auch im Arbeitsmarkt niederschlagen. „Die deutsche Wirtschaft wird den Gegenwind der Eurokrise, ber auch der Weltwirtschaft zu spüren bekommen. Wir sehen jetzt schon gewisse Abschwächungstendenzen in den Produktionszahlen, aber auch in den Auftragseingängen“, erklärt DIW - Konjunkturchef Ferdinand Fichtner in einem Interview , erklärt DIW - Konjunkturchef Ferdinand Fichtner in einem Interview (das Interview in voller Länge - hier).

Das größte Risiko für die exportabhängige deutsche Wirtschaft sei noch immer die Euro-Krise. „Es ist immer noch nicht auszuschließen, dass die Krise nochmals eskaliert, obwohl die EZB mit ihrem recht konsequenten Auftreten dazu beigetragen hat, die Märkte zu beruhigen.“ Bisher rechnet das DIW für dieses Jahr jedoch mit einem Wachstum von 0,9 Prozent und 1,6 Prozent im kommenden Jahr.

Weitere Themen

Spanien: Jeder vierte Spanier hat keinen Job

Wegen Bundestag: Merkel fürchtet sich vor Spanien-Bailout

Projekt „Clean IT“: EU plant umfassende Überwachung im Internet

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...