Politik

Trotz Krise: EU-Kommission will Beitritt von Kosovo und Albanien

Die Balkanländer Albanien und Kosovo haben laut Erweiterungsbericht der EU-Kommission guten Chancen zu EU-Beitrittskandidaten aufzusteigen. Der marode Zustand der Volkswirtschaften beider Länder hat anscheinend auf die Entscheidung wenig Einfluss.
11.10.2012 12:51
Lesezeit: 1 min

Der am Mittwoch erschienene jährliche EU-Erweiterungsbericht der EU-Kommission empfiehlt, Kosovo und Albanien im EU-Beitrittsverfahren aufzuwerten. Dies berichtet der Euobserver.

Zwischen dem Kosovo und den EU-Ländern wird von der EU-Kommission zunächst ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) vorgeschlagen. Dabei wird das Land immer noch von 5 EU-Ländern nicht anerkannt. Darin sieht die EU-Kommission keinerlei Schwierigkeiten, da es auch Verträge zwischen der EU und den nicht allgemein anerkannten Ländern Taiwan und Hong Kong gäbe. Mit der Akzeptanz der EU-Länder wären die SAA- Verhandlungen mit dem Kosovo möglich.

Albanien wird direkt als Beitrittskandidat vorgeschlagen. Allerdings werden laut Bericht für Albanien die Auflagen als EU-Beitrittskandidat gemacht, seine Rechtsreformen durchzusetzen und die organisierte Kriminalität in den Griff zu kriegen. Augenmerk liegt auch auf der mangelnden Disziplin im Parlament. EU-Kommissar Stefan Fuele bemerkt dazu, dass die Wahlen im kommenden Jahr dabei entscheidend sein werden.

Bei diesen Bewertungen scheint die prekäre wirtschaftliche Situation des Landes mit einem wirtschaftlichen Wachstum von 0,5 Prozent außen vor zu stehen (mehr hier). Auch die wirtschaftliche Situation des Kosovo mit einer Arbeitslosenquote über 45 Prozent und einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,8 Prozent bei einem ProKopf- BIP von 3592.60 US-Dollar (Weltbank), ist ausbaufähig. Die EU-Länder entscheiden über die Empfehlungen der EU-Kommission im Dezember.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warum irische Firmen im deutschen Green-Tech-Boom Milliardenwachstum anstreben
24.04.2025

Irlands Green-Tech-Firmen erobern den deutschen Markt – mit strategischem Fokus auf Energie, Infrastruktur und Digitalisierung.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Goldpreis fällt – Ist der Gipfel bereits überschritten?
24.04.2025

Nach einem historischen Rekordhoch hat der Goldpreis nun zum zweiten Mal in Folge deutlich nachgegeben – ein möglicher Wendepunkt am...

DWN
Politik
Politik USA und China: Handelsgespräche stehen still – Trump setzt weiter auf Eskalation
24.04.2025

Washington und Peking liefern sich einen erbitterten Handelskrieg – von Verhandlungen fehlt jede Spur. Trumps Strategie setzt weiter auf...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Deal mit Moskau – und kritisiert Selenskyj
24.04.2025

Donald Trump sieht eine Einigung mit Russland zum Greifen nah – und gibt Präsident Selenskyj die Schuld an der Fortdauer des Krieges....

DWN
Technologie
Technologie Das neue Gold der Energiewende: Warum Batteriespeicher zur Überlebensfrage werden
24.04.2025

Während Europas grüne Agenda ins Wanken gerät und geopolitische Schocks die Energielandschaft umkrempeln, kündigt sich eine neue Ära...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Warum die Generalsanierung Jahre dauern wird
24.04.2025

Unpünktlich, überlastet, marode: Die Bahn steckt fest. Die Bundesregierung will mit Milliarden gegensteuern – doch selbst optimistische...

DWN
Politik
Politik Peter Navarro: Der Mann hinter Trumps Zollhammer – Loyal bis zur Selbstaufgabe
24.04.2025

Er ging für Donald Trump ins Gefängnis. Jetzt zieht Peter Navarro hinter den Kulissen die Fäden im eskalierenden Handelskrieg zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dominanz auf Rädern: Warum der Lkw das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bleibt
23.04.2025

Während über grüne Logistik und die Renaissance der Schiene debattiert wird, bleibt der Lkw unangefochten das Rückgrat des...