Politik

Barroso: Nobelpreis ist Auszeichnung für alle EU-Bürger

Lesezeit: 1 min
12.10.2012 13:51
Der Friedensnobelpreis ist eine Anerkennung für die Arbeit der EU in Sachen Versöhnung, Demokratie und Förderung der Menschenrechte, kommentierte Cathrine Ashton die Überraschung. Manuel José Barroso und Martin Schulz widmen den Preis schon vor der Entgegennahme den EU-Bürgern.
Barroso: Nobelpreis ist Auszeichnung für alle EU-Bürger

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Europäisches Roulette um die Entgegennahme des Preises

Nun kommt wohl ein bisschen so etwas wie das Licht am Ende des Tunnels, dass der italienische Premier Mario Monti immer zu sehen glaubt. Der Friedensnobelpreis geht ausgerechnet an die EU, die gerade in ihrer größten Krise steckt (hier). „Es ist eine große Ehre für die Europäische Union“, kommentierten EU-Kommissionspräsident, Manuel José Barroso, EU-Ratspräsident, Herman van Rompuy die Entscheidung des Komitees in einem gemeinsamen Statement. „Dieser Preis ist die stärkst mögliche Anerkennung der tiefen politischen Motive hinter unserer Union: die einzigartige Anstrengung von immer mehr europäischen Staaten, Krieg und Spaltungen zu überwinden und gemeinsam einen Kontinent des Friedens und des Wohlstands zu gestalten“, heißt es weiter.

Es sei nicht nur ein Preis für das Projekt und die gemeinsame Interessen verkörpernden Institutionen, „sondern auch für die 500 Millionen Bürger, die in unserer Union leben“. Im Laufe der letzten 60 Jahre habe die Europäische Union den durch den „Kalten Krieg geteilten Kontinent um die Werte der Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte wiedervereinigt.“

Die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Catherine Ashton, sieht in dem Preis auch die „Anerkennung für die Arbeit zur Versöhnung, Demokratie, Förderung der Menschenrechte und die Erweiterung der Zone des Friedens und der Stabilität auf dem gesamten Kontinent.“ In der EU „sind historische Feinde enge Partner geworden“ - deshalb warnt Sarkozy wohl vor einem Krieg bei einem Auseinanderbrechen der EU (mehr hier). „Ich bin stolz darauf, Teil der Fortsetzung dieser Arbeit zu sein“, so Catherine Ashton .

„Wir im Europäischen Parlament sind tief berührt“, meldete sich auch EU-Parlamentspräsident, Martin Schulz, zu Wort. „Dieser Preis ist für alle EU-Bürger." Angela Merkel nannte das heutige Ereignis eine „wunderbare Entscheidung". Das „ist Ansporn und Verpflichtung zugleich - auch für mich ganz persönlich", so Merkel. Mit den römischen Verträgen sei nach „Jahrhunderten furchtbaren Blutvergießens, schrecklicher Kriege, Mord und Verwüstungen" der Grundstein für eine „Friedensgemeinschaft Europa" gelegt worden, sagte Merkel. In Zeiten, „in denen wir für die Stärkung des Euro arbeiten", dürfe nicht vergessen werden, dass der Euro mehr sei als eine Währung.

Weitere Themen

Preisgeld: EU hat keinen Plan für die Verwendung der 930.000 Euro

Krise: 70 Millionen Jugendliche weltweit ohne Arbeit

Sarkozy: Ohne EU wird es Krieg geben


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...