Finanzen

Griechischer Finanzminister: Ohne nächste Tranche werden wir ersticken

Lesezeit: 1 min
17.10.2012 15:35
Der griechische Finanzminister fürchtet, dass Parlament werde die notwendigen Sparßmaßnahmen nicht durchwinken. Deshalb verwies er auf die Dringlichkeit dieser Maßnahmen. Es müsse schnell gehen. Sollte Spanien einen Bailout-Antrag stellen, ist vielleicht bald kein Geld für Griechenland mehr da. Die Verhandlungen mit der Troika stehen auf der Kippe.
Griechischer Finanzminister: Ohne nächste Tranche werden wir ersticken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Hollande: Deutschland ist nicht das einzige Land, das zahlt

Den Widerstand gegen die immer umfangreicher werdenden Sparmaßnahmen spürt Antonis Samaras Regierung ganz deutlich. Aus diesem Grund hatte der griechische Finanzminister, Yiannis Stournaras, am Dienstagmittag noch einmal auf das Parlament eingeredet. „Wenn wir die nächste Tranche nicht erhalten, werden wir durch Ersticken sterben." Zudem müsse Griechenland sich beeilen, „da sonst die zur Verfügung stehenden Mittel von anderen Staaten gefordert werden könnten“, warnte Stournaras mit Blick auf Spanien, das kurz vor einem Bailout-Antrag steht (Italien wird vom IWF auch schon in Richtung Bailout gedrängt - hier). Zudem müsse auch schnell gehandelt werden, da sich sonst die notwendigen Sparmaßnahmen noch erweitern würden: von derzeit 13,5 auf dann 18 Milliarden Euro, sagte Stournaras keeptalkinggreece.com zufolge.

Dennoch gerieten die Gespräche mit der Troika am Dienstag erneut ins Stocken. Ein Streit über notwendige Arbeitsmarktreformen führte zu einer vorübergehenden Unterbrechung. Der Junior-Partner der Regierung, Fotis Kouvelis (Demokratische Linke), warf den internationalen Gläubigern vor, ihre Forderungen seien gar keine strukturellen Reformen. „Sie zielen auf die griechische Gesellschaft ab, nähren die Rezession und erhöhen die Arbeitslosigkeit“, zitiert Kathimerini Kouvelis. Die Troika beharrt noch immer darauf, sofort 3.000 Beamte zu entlassen und Abfindungen zu reduzieren.

Derzeit steht ein Austritt Griechenlands nicht zur Debatte. Ein Dominoeffekt wird erwartet (der teuer werden kann - hier). Wie schlecht die Umsetzung der Reformen bisher wirklich war und wie es um Griechenland derzeit steht, wird wohl erst der Troika-Bericht besser erahnen lassen, der jedoch steht weiterhin aus.

Weitere Themen

IWF: Italien soll Bailout beantragen

Euro-Austritt Griechenlands könnte weltweite Wirtschaftskrise auslösen

Arbeitsagentur: Chancen auf Arbeitsplatz in Deutschland sinken


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.