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Im zweiten Präsidentschaftsduell zeigte sich der Barack Obama angriffslustig und dominierte seinen Wiedersacher Mitt Romney bei Themen wie Steuern, Frauen, Einwanderung und Investitionen, berichtet die FT. Einer Abstimmung von CBS zufolge waren 37 Prozent der Meinung, Barack Obama habe das TV-Duell für sich entschieden, 30 Prozent entschieden sich für den Republikaner Mitt Romney. In einer von CNN veröffentlichten Erhebung lag Obama mit 46 Prozent vor Romney mit 39 Prozent.
Nach dem ersten TV-Duell der beiden Präsidentschaftskandidaten war Präsident Obama unter Druck geraten. Seine Strategie, ruhig und sachlich auf die emotionalen Anschuldigungen seines Herausforderers zu reagieren, ging nicht auf. Er wirkte zögerlich, so als suche er nach Worten. Dieses Verhalten wurde hauptsächlich dafür verantwortlich gemacht, dass Mitt Romney seinen Rückstand in den aktuellen Wahlkampf-Umfragen wettmachen konnte und sogar mit einem leichten Vorsprung in die zweite TV-Debatte gehen konnte.
Romney, der in der ersten Debatte noch mit seiner Kritik an Obamas Steuererhöhungen für die Mittelklasse und dessen Budgetkürzungen beim Militär punkten konnte, musste nun zunehmend aus der Defensive argumentieren: „Es war eine absolut dominierende Vorstellung des Präsidenten“, sagte Jim Messina, Wahlkampfmanager Obamas, „Mitt Romney wurde bloßgestellt – er konnte seine Steuerpolitik nicht erklären, er konnte seine Arbeitsplatzpolitik nicht erklären“.
Im Gegensatz zur ersten Debatte waren beide Kandidaten aktiver, beschuldigten sich gegenseitig als Lügner und fielen sich ins Wort. Obama warf Romney vor, durch Steuerentlastungen bei der Oberklasse die Gesellschaft zu spalten: „Mr. Romney hat einen Plan, und zwar sicherzustellen, dass Menschen, die im Leben ganz oben stehen, spielen nach anderen Spielregeln spielen.“ Romney konterte: „Wer den Präsident wiederwählt, der weiß, dass sich die letzten vier Jahre wiederholen werden. Die Mittelklasse wird erdrückt von der Politik eines Präsidenten, der keine Ahnung hat, wie er die Wirtschaft wieder ankurbeln soll“.
Heikel wurde es auch bei der Diskussion über die Anschläge vom elften September dieses Jahres in Bengasi, bei denen der amerikanische Botschafter ums Leben kam. Obama zeigte sich Verantwortlich für Sicherheitslücken, die den Anschlag begünstigten. Romney bemängelte, der Präsident habe „vierzehn Tage gebraucht, bevor er den Anschlag als terroristischen Akt anerkannt hat“. Bei den Renten hatte Obama wieder die Oberhand. Auf wiederholte nachfragen, ob Obama mal einen Blick auf seine Rente geworfen habe, antwortete dieser: „Ich schaue mir meine Rente nicht so oft an, sie ist nicht so groß wie Ihre, daher dauert das nicht so lang.“
Insgesamt glich die zweite TV-Debatte mehr „einem Box-Kampf mit versuchten K.O.-Schlägen, als einer politischen Debatte mit der Artikulation von Zielvorstellungen“, sagte Tim Shriver, Neffe des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy. Mitt Romney sprach sich wiederholt für die Selbstbestimmung der Amerikaner bei ihrer Gesundheitsversorgung aus und gegen finanzielle Unterstützung bei der Familienplanung, woraufhin Obama ihn korrigierte: Familienplanung sei „nicht nur ein Gesundheitsthema, es ist auch ein Wirtschaftsthema für Frauen“.
Die Debatte um den Einzug ins Weiße Haus geht am 22. Oktober in eine neue TV-Runde. Der Präsident konnte durch seine Angriffslust im zweiten TV-Duell wieder zu seinem Herausforderer aufschließen. In den Umfragen zeichnet sich jedoch ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab, die Kandidaten liegen nahezu gleich auf.
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