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In Frankreich wird darum gestritten, wie Null-Wachstum und steigende Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen sind. Nun schaltete sich der Unternehmerverband Afep, dem die größten Arbeitgeber des Landes angehören, in die Diskussion ein. Er forderte Maßnahmen zur Stärkung der französischen Wettbewerbsfähigkeit, so die Nachrichtenagentur AFP. Zum einen verlangen die Unternehmener eine Senkung der Arbeitskosten um 30 Milliarden Euro und zum anderen auch Einsparungen beim Staat in Höhe von 60 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren.
Der sozialistische Finanz- und Wirtschaftsminister Pierre Moscovici wies diese Forderungen am Montag zurück. Auch sei es ausgeschlossen, die Pläne des Unternehmerverbands über eine Erhöhung der Mehrwert- oder der Sozialsteuer gegenzufinanzieren, weil dadurch die Kaufkraft der Franzosen beschädigt würde, sagte Moscovici dem Sender Europe 1.
Die sozialistische Regierung hat mit Ex-EADS-Chef Louis Gallois einen eigenen Experten damit beauftragt, Vorschläge zur Wettbewerbsfähigkeit zu erarbeiten. Gallois wird seinen Bericht am 5. November vorlegen. Erst danach will Präsident François Hollande entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Arbeitsmarktreformen ähnlich wie in Deutschland sind bei der Regierung sehr umstritten. Auch der frühere Chef des Autobauers Renault, Louis Schweitzer, erteilte überzogenen Forderungen der Arbeitgeberseite im Journal du Dimanche eine Absage. Solche Reformen hätten in Deutschland zehn Jahre gedauert.
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